Ballade 1: Unterschied zwischen den Versionen

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(Versuche zu erklären, was hier konkret mit einem "dramatischen Handlungsverlauf" gemeint sein könnte)
 
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S. 142: individuelle Lösungen, z.B. Löwe: Heute gibt´s veganes Essen    Handschuh: Ich bin schwer verdaulich, Löwe!  Kunigund: Ob er wirklich so viel Mut hat?
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Die Ballade als Ur-Ei der Dichtkunst (Goethe)
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a) epische Elemente: König Franz veranstaltet im Kreise seiner Edlen einen Schaukampf mit gefährlichen Raubtieren. Fräulein Kunigund nutzt diesen Anlass, ihren Handschuh in die Arena zu werfen und ihren Verehrer Delorges aufzufordern, ihr diesen als Liebesbeweis aufzuheben. Ohne zu zögern kommt der Ritter dem Wunsch nach, trennt sich aber anschließend sofort von der Dame.
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Die Handlung, ein höfischer Zeitverteib, der für die edlen Zuschauer spektakuär sein soll, ist in sich geschlossen. In doppeltem Sinne kommt es zum einem weiteren Abschluss: Nachdem die Dame in maßloser Weise die Liebe ihres Ritters auf die Probe gestellt hat, will dieser nichts mehr von ihr wissen und verlässt sie. Die Liebe zu Kunigund ist für ihn also ein abgeschlossenes Kapitel, aus und vorbei.
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b) lyrische Elemente: 8 Strophen
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Metrum V.1 : dreihebiger Jambus (Betonung auf sei-  Lö-  gar-)
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V.2.: ebenfalls dreihebiger Jambus (Betonung auf Kampf-  zu  war-)
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V. 3: zweihebiger Jambus (Betonung auf  Kö-  Franz) 
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(Wenn ihr Schwierigkeiten hattet, seht bitte nochmals auf S. 145 im blauen Kästchen nach)
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Reimschema 1. Strophe: aabccb (Schweifreim)  2. Strophe  5 Paarreime
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Onomatopoesie: Lautmalerei kommt vor allem durch die Geräusche, welche die Raubkatzen von sich geben, zum Ausdruck. Beispiele sind das Gebrüll des Tigers ("Brüllt er laut", V. 24) und sein Zurückweichen vor dem mächtigen Löwen ("Grimmig schnurrend", V. 30 "murrend", V. 31)
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Gefühlsbetonte Stellen sind mehrfach vorhanden, z.B. die spannungsgeladene Angriffslust der Raubkatzen ("Von Mordsucht heiß", V. 42)
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c) dramatische Elemente:
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Jedes Drama hat einen Schauplatz. Bühnenbildner und Techniker stellen hierfür ihr Können unter Beweis. Hier ist der Schauplatz zweigeteilt: unten die Kampfarena für die Raubkatzen, oben auf einer Art Zuschauertribüne in Form eines Balkons der König und sein Hofstaat. Dazuwischen muss es eine Treppe nach unten geben, auf der der kühne Delorges hinauf- und wieder hinabsteigt.
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Die Akteure bestehen zunächst einmal aus den stummen Darstellern, nämlich König Franz und den (zahlenmäßig nicht genau festgelegten) Edelleuten.
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Hauptakteure (= Protagonisten) sind Kunigund und natürlich Delorges, der unbestrittene Held des Geschehens.
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Daneben gibt es auch noch "tierische" Darsteller: einen Löwen, den Tiger und zwei Leoparden
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Spannung kommt mehrfach auf. (individuelle Antworten) Ich finde zunächst das dritte Öfnnen des Zwingers an sich schon spannend. Wer kommt
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jetzt noch heraus? Es sind "[z]wei Leoparden auf einmal" (V. 35). Spannend ist auch die Frage, wie der Ritter nach der Aufforderung "Ei, so hebt mir den Handschuh auf" (V. 52) reagieren wird. Natürlich fiebert man auch dem Ausgang des Wagnisses entgegen, als der Ritter "in schnellem Lauf" (V.53) dem Wunsch der Dame nachkommt.
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Dramen werden in Dialogform verfasst. Gemäß der Besonderheit einer Ballade wird auch hier in direkter Rede gesprochen:
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"Herr Ritter, ist Eure Lieb so heiß,/ Wie Ihr mir´s schwört zu jeder Stund,/ Ei, so hebt mir den Handschuh auf." (V. 50-52)
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"Den Dank, Dame, begehr ich nicht" (V. 66)
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Dramatik darf man in dieser Ballade ruhig gleichsetzen mit Spannung. Die ganze Rahmenhandlung ist an sich aufregend: ein Schaukampf mit Raubtieren, der durch die spöttische Provokation Kunigunds eine zusätzliche Spannungssteigerung erfährt. Neben der äußeren gibt es aber auch eine innere Spannung: Wie wird der Ritter mit dem Wunsch der Dame umgehen? Wird er auf ihr zärtliches Angebot eingehen? Am Ende kommt es bezüglich der Liebesgeschichte zu einem dramatischen Finale: Ritter Delorges blamiert die Dame durch den Wurf des Handschuhs ins Gesicht diese vor aller Augen und gibt so zu verstehen, dass er mit ihr nichts mehr zu tun haben möchte.

Aktuelle Version vom 27. März 2020, 11:48 Uhr

bitte bearbeitet bis zum 27.03. folgende Aufgaben zum Schillers Ballade "Der Handschuh":

Fertigt zu dem Bild S. 142 in euerem Hausheft drei Denkblasen an (gutes Deutsch): Was denkt sich Fräulein Kunigund/der Löwe/der Handschuh?

Lest auf S. 143 das blaue Kästchen "Wissen und Können", dann notiert euch und beantwortet schriftlich folgende Fragen ins Hausheft:

Überschrift: Die Ballade als "Ur-Ei der Dichtkunst" (Goethe)

a)epische Elemente:

(fasse die Handlung der Ballade in maximal drei Sätzen zusammen)

(erkläre, inwiefern die vorgestellte Liebesgeschichte "abgeschlossen" ist)

b) lyrische Elemente

(nenne die Anzahl der Strophen, versuche eine Bestimmung des Metrums der Verse 1-3 und des Reimschemas in Str.1,2)

(Onomatopoesie: nenne mindestens drei Beispiele als wörtl. Zitat)

(schreibe e i n e Stelle heraus, die auf dich besonders gefühlsbetont wirkt)

c) dramatische Elemente

(gib an: der Schauplatz als Art "Bühnenbild" ist, die Akteure sind...)

(Wodurch wird Spannung erzeugt? Welche Verse wirken auf dich am spannendsten? bitte drei Textbelege)

(Schreibe die verwendete wörtliche Rede heraus)

(Versuche zu erklären, was hier konkret mit einem "dramatischen Handlungsverlauf" gemeint sein könnte)


LÖSUNGEN:

S. 142: individuelle Lösungen, z.B. Löwe: Heute gibt´s veganes Essen Handschuh: Ich bin schwer verdaulich, Löwe! Kunigund: Ob er wirklich so viel Mut hat?

Die Ballade als Ur-Ei der Dichtkunst (Goethe)

a) epische Elemente: König Franz veranstaltet im Kreise seiner Edlen einen Schaukampf mit gefährlichen Raubtieren. Fräulein Kunigund nutzt diesen Anlass, ihren Handschuh in die Arena zu werfen und ihren Verehrer Delorges aufzufordern, ihr diesen als Liebesbeweis aufzuheben. Ohne zu zögern kommt der Ritter dem Wunsch nach, trennt sich aber anschließend sofort von der Dame.

Die Handlung, ein höfischer Zeitverteib, der für die edlen Zuschauer spektakuär sein soll, ist in sich geschlossen. In doppeltem Sinne kommt es zum einem weiteren Abschluss: Nachdem die Dame in maßloser Weise die Liebe ihres Ritters auf die Probe gestellt hat, will dieser nichts mehr von ihr wissen und verlässt sie. Die Liebe zu Kunigund ist für ihn also ein abgeschlossenes Kapitel, aus und vorbei.


b) lyrische Elemente: 8 Strophen

Metrum V.1 : dreihebiger Jambus (Betonung auf sei- Lö- gar-)

V.2.: ebenfalls dreihebiger Jambus (Betonung auf Kampf- zu war-)

V. 3: zweihebiger Jambus (Betonung auf Kö- Franz)

(Wenn ihr Schwierigkeiten hattet, seht bitte nochmals auf S. 145 im blauen Kästchen nach)

Reimschema 1. Strophe: aabccb (Schweifreim) 2. Strophe 5 Paarreime

Onomatopoesie: Lautmalerei kommt vor allem durch die Geräusche, welche die Raubkatzen von sich geben, zum Ausdruck. Beispiele sind das Gebrüll des Tigers ("Brüllt er laut", V. 24) und sein Zurückweichen vor dem mächtigen Löwen ("Grimmig schnurrend", V. 30 "murrend", V. 31)

Gefühlsbetonte Stellen sind mehrfach vorhanden, z.B. die spannungsgeladene Angriffslust der Raubkatzen ("Von Mordsucht heiß", V. 42)


c) dramatische Elemente:

Jedes Drama hat einen Schauplatz. Bühnenbildner und Techniker stellen hierfür ihr Können unter Beweis. Hier ist der Schauplatz zweigeteilt: unten die Kampfarena für die Raubkatzen, oben auf einer Art Zuschauertribüne in Form eines Balkons der König und sein Hofstaat. Dazuwischen muss es eine Treppe nach unten geben, auf der der kühne Delorges hinauf- und wieder hinabsteigt.

Die Akteure bestehen zunächst einmal aus den stummen Darstellern, nämlich König Franz und den (zahlenmäßig nicht genau festgelegten) Edelleuten.

Hauptakteure (= Protagonisten) sind Kunigund und natürlich Delorges, der unbestrittene Held des Geschehens.

Daneben gibt es auch noch "tierische" Darsteller: einen Löwen, den Tiger und zwei Leoparden


Spannung kommt mehrfach auf. (individuelle Antworten) Ich finde zunächst das dritte Öfnnen des Zwingers an sich schon spannend. Wer kommt jetzt noch heraus? Es sind "[z]wei Leoparden auf einmal" (V. 35). Spannend ist auch die Frage, wie der Ritter nach der Aufforderung "Ei, so hebt mir den Handschuh auf" (V. 52) reagieren wird. Natürlich fiebert man auch dem Ausgang des Wagnisses entgegen, als der Ritter "in schnellem Lauf" (V.53) dem Wunsch der Dame nachkommt.


Dramen werden in Dialogform verfasst. Gemäß der Besonderheit einer Ballade wird auch hier in direkter Rede gesprochen:

"Herr Ritter, ist Eure Lieb so heiß,/ Wie Ihr mir´s schwört zu jeder Stund,/ Ei, so hebt mir den Handschuh auf." (V. 50-52)

"Den Dank, Dame, begehr ich nicht" (V. 66)

Dramatik darf man in dieser Ballade ruhig gleichsetzen mit Spannung. Die ganze Rahmenhandlung ist an sich aufregend: ein Schaukampf mit Raubtieren, der durch die spöttische Provokation Kunigunds eine zusätzliche Spannungssteigerung erfährt. Neben der äußeren gibt es aber auch eine innere Spannung: Wie wird der Ritter mit dem Wunsch der Dame umgehen? Wird er auf ihr zärtliches Angebot eingehen? Am Ende kommt es bezüglich der Liebesgeschichte zu einem dramatischen Finale: Ritter Delorges blamiert die Dame durch den Wurf des Handschuhs ins Gesicht diese vor aller Augen und gibt so zu verstehen, dass er mit ihr nichts mehr zu tun haben möchte.