Tag der Mathematik 2013: Unterschied zwischen den Versionen

Aus RSG-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 9: Zeile 9:
 
'''Vorträge:'''  
 
'''Vorträge:'''  
  
[[Datei:Tdm2.jpg|rechts|400px]]Die für die Lehrkräfte organisierte Vortragsreihe war überwiegend anwendungsbezogen  umfasste einen Vortrag über '''Routenplanungs- und Rundreiseprobleme''' von Frau Prof. Frauke Liers, gefolgt über einen Vortrag über '''Eigenwerte und Fourier-Simulation''' von Massenschwingern mit Mathcad von Dr. Wigand Rathmann.   
+
[[Datei:Tdm2.jpg|rechts|400px]]Die für die Lehrkräfte organisierte Vortragsreihe war überwiegend anwendungsbezogen  umfasste einen Vortrag über '''Routenplanungs- und Rundreiseprobleme''' von Frau Prof. Frauke Liers, gefolgt von einen Vortrag über '''Eigenwerte und Fourier-Simulation''' von Massenschwingern mit Mathcad von Dr. Wigand Rathmann.   
  
Frau Prof. Liers wies darauf hin, dass zwar die '''"Diskrete Mathematik"''', zu der ihr Vortragsthema zählt bislang noch nicht in den Lehrplänen von Schulen vertreten sei, man jedoch schon Schulversuche z. B. aus Berlin kenne. Dr. Wigand ging im Anschluss an seinen Vortrag anhand von Beispielen auf mathematische''' Schwächen von Anfangssemestern''' ein. Dies seien nicht etwa Mängel aus dem Themenbereich der Oberstufe, sondern grundlegende in der Unter- und Mittelstufe vermittelten '''Rechenfertigkeiten''', beispielsweise denen der Bruchrechnung. Er habe beispielsweise abenteuerliche Rechenregeln bei der Bruchrechnung bei wohlgemerkt Naturwissenschaften studierende Studenten gesehen. Denn im Gegensatz zu der Schule sind - zumindest in der Uni Erlangen - keinerlei elektronische Hilfen (auch kein TR) zugelassen.  Im Gespräch in der Mittagspause - bei wohlgemerkt einem ausgezeichneten Essen, wie auch die Schüler bemerkten - nahm Frau Prof. Liers zu der von Teilnehmern Diskrepanz zwischen dem zunehmenden Einsatz von Computeralgebrasystemen in Schulen und dem Verbot selbst von Taschenrechnern  
+
Frau Prof. Liers wies darauf hin, dass zwar die '''"Diskrete Mathematik"''', zu der ihr Vortragsthema zählte bislang noch nicht in den Lehrplänen von Schulen vertreten sei, man jedoch schon Schulversuche z. B. aus Berlin kenne. Dr. Wigand ging im Anschluss an seinen Vortrag anhand von Beispielen auf mathematische''' Schwächen von Anfangssemestern''' ein. Dies seien nicht nur etwa Mängel aus dem Themenbereich der Oberstufe, sondern auch grundlegende in der Unter- und Mittelstufe vermittelte '''Rechenfertigkeiten''', beispielsweise denen der Bruchrechnung. Er habe beispielsweise abenteuerliche Rechenregeln bei der Bruchrechnung gesehen - bei wohlgemerkt Naturwissenschaften studierenden Studenten. Denn im Gegensatz zu der Schule sind - zumindest in der Uni Erlangen - keinerlei elektronische Hilfen (auch kein TR) zugelassen.  Im Gespräch in der Mittagspause - bei wohlgemerkt einem ausgezeichneten Essen, wie auch die Schüler bemerkten - nahm Frau Prof. Liers zu der von Teilnehmern angesprochenen Diskrepanz zwischen dem zunehmenden Einsatz von Computer-Algebra-Systemen in Schulen und dem Verbot selbst von Taschenrechnern  
bei Uni-Klausuren dahingehend Stellung, dass der Einsatz von CAS-Rechnern berufsbezogen und forschungsbezogen durchaus notwendig sei, ausbildungsbezogen aber nicht geduldet werde, da so grundlegende Rechenfertigkeiten verloren gingen, ohne die man nun halt mal auch nicht auskomme. <br>
+
bei Uni-Klausuren dahingehend Stellung, dass der Einsatz von CAS-Rechnern berufsbezogen und forschungsbezogen in Ingeieursstudiengängen durchaus notwendig sei, ausbildungsbezogen aber nicht geduldet werde, da so grundlegende Rechenfertigkeiten verloren gingen, ohne die man nun halt mal auch nicht auskomme. <br>
  
 
[[Datei:Tdm4.jpg|links|400px]]Nach dem Mittagessen folgte für die Lehrer ein Vortrag über Knoten und Knoteninvarianten von Prof. Dr. Catherine Meusburger, einem Thema das seit dem 19. Jhd. ein Gegenstand der Mathematik sind, aber gerade seit den 1980-er Jahren zu neuen Erkenntnissen geführt hat.<br>
 
[[Datei:Tdm4.jpg|links|400px]]Nach dem Mittagessen folgte für die Lehrer ein Vortrag über Knoten und Knoteninvarianten von Prof. Dr. Catherine Meusburger, einem Thema das seit dem 19. Jhd. ein Gegenstand der Mathematik sind, aber gerade seit den 1980-er Jahren zu neuen Erkenntnissen geführt hat.<br>
Zeile 40: Zeile 40:
 
Das Buch "Silvestergespräche eines Sechsecks" zeigt anhand des Möbius-Bandes aber auch zu welchen kuriosen Ereignissen es kommen kann, wenn wir in einer dreidimensionalen Welt leben, die in einer vierten Dimension "gekrümmt" wäre. Das ist zwar Spekulation - doch in der Metaphysik oder Metamathematik durchaus erlaubt. <br>
 
Das Buch "Silvestergespräche eines Sechsecks" zeigt anhand des Möbius-Bandes aber auch zu welchen kuriosen Ereignissen es kommen kann, wenn wir in einer dreidimensionalen Welt leben, die in einer vierten Dimension "gekrümmt" wäre. Das ist zwar Spekulation - doch in der Metaphysik oder Metamathematik durchaus erlaubt. <br>
  
[[Datei:Tdm7.jpg|links|300px]]'''Eine kurze Zusammenfassung'''<br>
+
{{Meinung|[[Datei:Tdm7.jpg|links|300px]]'''Eine kurze Zusammenfassung'''<br>
 
Wir sind um 6.30 Uhr in Rothenburg los gefahren. Die Schüleinnen sind zwar auf der Hinfahrt zeitweise eingenickt, wie ich bemerkte. Mich selbst hat bei den Vorträgen der Sekundenschlaf ereilt...
 
Wir sind um 6.30 Uhr in Rothenburg los gefahren. Die Schüleinnen sind zwar auf der Hinfahrt zeitweise eingenickt, wie ich bemerkte. Mich selbst hat bei den Vorträgen der Sekundenschlaf ereilt...
  
Zeile 46: Zeile 46:
  
 
Aber das ist nicht so wichtig.  
 
Aber das ist nicht so wichtig.  
{{Schrift_orange|'''Wichtig ist, dabei gewesen zu sein.'''}}  
+
{{Schrift_orange|'''Wichtig ist, dabei gewesen zu sein!'''}}  
  
 
Die Veranstaltung war interessanter als manch andere, die ich im Verlaufe von mehr als 30 Jahren erlebt habe.  
 
Die Veranstaltung war interessanter als manch andere, die ich im Verlaufe von mehr als 30 Jahren erlebt habe.  
Zeile 52: Zeile 52:
 
{{Schrift_grün|Für mich steht fest - '''ich fahre im nächste Jahr wieder hin. Und sei es an einem Sonntag, der ein Feiertag ist oder mitten in den Ferien.'''  
 
{{Schrift_grün|Für mich steht fest - '''ich fahre im nächste Jahr wieder hin. Und sei es an einem Sonntag, der ein Feiertag ist oder mitten in den Ferien.'''  
 
}}
 
}}
 +
_-[[Benutzer:Berny1|Bernhard Heim]] 06:12, 3. Mär. 2013 (CET)}}
 +
  
  

Version vom 3. März 2013, 07:12 Uhr

Am 2. März 2013 fand an insgesamt 14 Standorten, verteilt über das ganze Bundesgebiet, der Tag der Mathematik statt. Dabei fanden Schülerwettbewerbe mit an allen Standorten gleichen Aufgaben in verschiedenen "Disziplinen" - Gruppenwettbewerb, Einzelwettbewerb und Schnelligkeitswettbewerb - statt. Für die begleitenden Lehrkräfte wurden in dazu parallel laufenden Vorträgen, die als Fortbildungsveranstaltung organisiert war, Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben an den jeweiligen Institutionen gegeben.

Tdm8.jpg
Erstmals nahm eine Gruppe aus zwei Schülerinnen der Q11 und einem Schüler der Q12 des Reichsstadt-Gymansiums an der Veranstaltung in Erlangen und überhaupt an einem der vom "Zentrum für Mathematik" organisierten, inzwischen im vierundzwanzigsten Jahr stattfindenden "Tag der Mathematik" teil.


Tdm3.jpg
Die thematische Organisation der Fortbildungsveranstaltung und die Durchführung der Wettbewerbe übernahm das Department Mathematik der Universität Erlangen-Nürnberg unter Federführung von Prof. Dr. Friedrich Knop. Die Veranstaltung selbst fand im architektonisch ansprechenden Kantinen- und Vortragsgebäude von Siemens "medicare" in Erlangen statt.

Vorträge:

Tdm2.jpg
Die für die Lehrkräfte organisierte Vortragsreihe war überwiegend anwendungsbezogen umfasste einen Vortrag über Routenplanungs- und Rundreiseprobleme von Frau Prof. Frauke Liers, gefolgt von einen Vortrag über Eigenwerte und Fourier-Simulation von Massenschwingern mit Mathcad von Dr. Wigand Rathmann.

Frau Prof. Liers wies darauf hin, dass zwar die "Diskrete Mathematik", zu der ihr Vortragsthema zählte bislang noch nicht in den Lehrplänen von Schulen vertreten sei, man jedoch schon Schulversuche z. B. aus Berlin kenne. Dr. Wigand ging im Anschluss an seinen Vortrag anhand von Beispielen auf mathematische Schwächen von Anfangssemestern ein. Dies seien nicht nur etwa Mängel aus dem Themenbereich der Oberstufe, sondern auch grundlegende in der Unter- und Mittelstufe vermittelte Rechenfertigkeiten, beispielsweise denen der Bruchrechnung. Er habe beispielsweise abenteuerliche Rechenregeln bei der Bruchrechnung gesehen - bei wohlgemerkt Naturwissenschaften studierenden Studenten. Denn im Gegensatz zu der Schule sind - zumindest in der Uni Erlangen - keinerlei elektronische Hilfen (auch kein TR) zugelassen. Im Gespräch in der Mittagspause - bei wohlgemerkt einem ausgezeichneten Essen, wie auch die Schüler bemerkten - nahm Frau Prof. Liers zu der von Teilnehmern angesprochenen Diskrepanz zwischen dem zunehmenden Einsatz von Computer-Algebra-Systemen in Schulen und dem Verbot selbst von Taschenrechnern bei Uni-Klausuren dahingehend Stellung, dass der Einsatz von CAS-Rechnern berufsbezogen und forschungsbezogen in Ingeieursstudiengängen durchaus notwendig sei, ausbildungsbezogen aber nicht geduldet werde, da so grundlegende Rechenfertigkeiten verloren gingen, ohne die man nun halt mal auch nicht auskomme.

Tdm4.jpg
Nach dem Mittagessen folgte für die Lehrer ein Vortrag über Knoten und Knoteninvarianten von Prof. Dr. Catherine Meusburger, einem Thema das seit dem 19. Jhd. ein Gegenstand der Mathematik sind, aber gerade seit den 1980-er Jahren zu neuen Erkenntnissen geführt hat.



Insgesamt muss gesagt werden, dass die Vortragsreihe sehr interessant und gut vorbereitet waren, dass aber die Präsentationen leider nicht für eine Nachbereitung auf digitalem Wege oder im Internet zur Verfügung stehen, was vielleicht als Anregung dienen könnte.


Schülerwettbewerbe:

Tdm5.jpg

Gemeinsame Vorträge:

Nach den Vorträgen für die begleitenden Lehrkräfte und den Wettbewerben für Schüler, die noch vor Ort während der folgenden 1 1/2 h ausgewertet wurden. folgte der Vortrag des Siemens-Mitarbeiters Dr. Alexander Thekale (Siemens AG, Sector Industrie): "Mathematik ist im Stahl - Wie Optimierung die Produkton von Stahl verbessert".

Im Anschluss daran wurde ein Ausschnitt aus "Flatland - A Journey of Many Dimensions" vorgeführt, das ausgehend von einer zwei-dimensionalen Welt die Schwierigkeiten zeigt sich eine dritte Dimension vorzustellen, so wenig wie wir in einer dreidimensionalen Welt lebenden uns vorstellen können in einer vierten Dimension zu leben.

Film in voller Länge ">1h40min": http://www.youtube.com/watch?v=Mfglluny8Z0

Bemerkungen des Verfassers:
Der Film Flatland ist ein Film der ein in den 1950-er Jahren erschienenes Buch "Silvestergespräche eines Sechsecks von Thomas Burger" aufgreift und dieses ist wiederum auf ein wesentlich älteres Buch namens "Flatland" zurückzuführen. Das Buch "Silvestergespräche eines Sechsecks" zeigt anhand des Möbius-Bandes aber auch zu welchen kuriosen Ereignissen es kommen kann, wenn wir in einer dreidimensionalen Welt leben, die in einer vierten Dimension "gekrümmt" wäre. Das ist zwar Spekulation - doch in der Metaphysik oder Metamathematik durchaus erlaubt.

Noia 64 apps kontour.png   Meinung
Tdm7.jpg
Eine kurze Zusammenfassung

Wir sind um 6.30 Uhr in Rothenburg los gefahren. Die Schüleinnen sind zwar auf der Hinfahrt zeitweise eingenickt, wie ich bemerkte. Mich selbst hat bei den Vorträgen der Sekundenschlaf ereilt...

Unser Team war zwar nicht unter den ersten 10 von mehr als 30 Gruppen.

Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dabei gewesen zu sein!

Die Veranstaltung war interessanter als manch andere, die ich im Verlaufe von mehr als 30 Jahren erlebt habe.

Für mich steht fest - ich fahre im nächste Jahr wieder hin. Und sei es an einem Sonntag, der ein Feiertag ist oder mitten in den Ferien. _-Bernhard Heim 06:12, 3. Mär. 2013 (CET)


Bitte ändere den Inhalt dieses Beitrags nicht. Denn er gibt eine wieder.


Offizielle Berichte über den Tag der Mathematik

- stehen erst am 5. März mit Bildern von den Einzelveranstaltungen zur Einsicht.