9c 2019-20

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Inhaltsverzeichnis

Latein

Ihr bekommt hier künftig bis zu den Osterferien Arbeitsaufträge, die auch im Hinblick auf eine künftige Schulaufgabe wichtig sind. Nimm dir zunächst den "Basiswortschatz" zur Cäsar-Lektüre in der Textausgabe "Caesar - Weltherrscher" vor. Die Kenntnis dieser Vokabeln setze ich voraus. Vergleiche die Angaben mit denen im Lateinbuch (s. alphabetisches Vokabelverzeichnis), dann weißt du auch, welche Vokabeln du bereits gelernt hast bzw. haben solltest. Anhand der folgenden Aufgaben kannst du einige dieser Vokabeln bzw. eine bestimmte Grammatik (Grundwissen) wiederholen.

1 Infinitive

Die Bildung der lat. Infinitive, die besonders im AcI vorkommen, haben wir immer wieder mal wiederholt. Bilde zur Erinnerung die lat. Infinitve der folgenden Verben!

  vincere - servare - petere - ferre - pellere - esse (!) - videre - interficere - cogere - audire


Welche Infinitive gibt es übrigens bei den Deponentia und was muss ich dabei beachten?

Bsp. vereri (Inf. Präs.) - veritum esse (Inf. Perf.) - veriturum esse (Inf. Fut.)

Achtung! Auch der Inf. Perf. wird (natürlich) mit dem Aktiv übersetzt.

Bsp. Scimus Caesarem in provinciam profectum esse. - Wir wissen, dass Cäsar in die Provinz aufgebrochen ist. (aktiv, vorzeitig)


Bilde jetzt diese drei Infinitive der folgenden Deponentia!

  uti - aggredi - hortari - queri


2 Tempora

Wiederhole besonders die Bildung der folgenden Tempora im Indikativ!

  Imperfekt - Perfekt - Plusquamperfekt jeweils im Aktiv und Passiv 

Diese Formen kannst du im Lateinbuch auf den Seiten 208f. (Indikativ Imperfekt, Perfekt und Plqpf. Aktiv) und 210f. (Indikativ Imperfekt, Perfekt und Plqpf. Passiv) nachschauen. Achte besonders auf die unterschiedliche Bidlungsweise von Perfekt und Plqpf.

Übersetze dann folgende Verbformen!

  relinquerunt - traduxit - pugnaverant - timebatis - tulisti - ausi estis - ceperamus - intellegebas - defenderant -  revertit 


3 Wiederholung der Endungen in den Deklinationen (Substantive)

Bestimme jeweils folgende Substantive nach Kasus und Numerus! Merke dir beim Lernen der Wörter auch das Genus! Manchmal kann es mehrere Möglichkeiten geben.

  signa - regi - rei publicae - populo - fines - genus  -  manuum  - aciem - agrum - calamitati - castris - fide - honorum - imperio - imperatori - pace - principem - vi  -  servitutis 

Welche der folgenden Formen ist bzw. kann ein Genitiv sein? Beachte die jeweilige Deklination!

  virtuti - signi - proeliis - iniuriae - libertati - manus - adversarii - civitati - honorum - principum - urbi - spei - pugnae - consilium - urbium

4 Und jetzt noch ein Satz zum Übersetzen.

 Diebus decem et octo trans Rhenum consumptis Caesar se in Galliam recepit pontemque rescidit.  
 
 Angaben: consumere: (Zeit) verbringen
          se recipere: sich zurückziehen
          rescindere: ab-, einreißen
 Hinweis: Um welche Verbform handelt es sich bei "consumptis"? 

Die Lösungen zu den Aufgaben 1 - 4 gibt es zur Kontrolle am Wochenende. Fortsetzung folgt wieder an dieser Stelle! Mache diese (hoffentlich) einfachen Aufgaben ohne fremde Hilfe. Nur dann lernst du etwas dabei. Schreibe dir auf, was du nachfragen möchtest.

Kommt gut und gesund durch die Wochen!


Und jetzt die Lösungen:

zu 1

die Infinitive in der Reihenfolge Inf. Präs. Aktiv, Passiv/Inf. Perfekt Aktiv, Passiv/Inf. Futur Aktiv

vincere, vinci/vicisse, victum esse/victurum esse

servare, servari/servavisse, servatum esse/servaturum esse

petere, peti/petivisse, petitum esse/petiturum esse

ferre, ferri/tulisse, latum esse/laturum esse

pellere, pelli/pepulisse, pulsum esse/pulsurum esse

esse, fuisse, futurum esse (oder "fore")

videre, videri/vidisse, visum esse/visurum esse

interficere, interfici/interfecisse, interfectum esse/interfecturum esse

cogere, cogi/coegisse, coactum esse/coacturum esse

audire, audiri/audivisse, auditum esse/auditurum esse


uti/usum esse/usurum esse

aggredi/aggressum esse/aggressurum esse

hortari/horatum esse/hortaturum esse

queri/questum esse/questurum esse (Verwechslungsgefahr mit "quaerere"!)

Es sollte klar sein, dass sich die Endung des Partizips ändern kann, je nach Bezugswort z. B. im AcI. Dazu unten ein paar einfache Sätze mit AcI zum Übersetzen.


zu 2

reliquerunt - sie haben zurückgelassen/traduxit - er hat hinübergeführt/pugnaverunt - sie haben gekämpft/timebatis - ihr fürchtetet/tulisti - du hast getragen/ausi estis - ihr habt gewagt/ceperamus - wir hatten gefasst/intellegebas - du erkanntest/defenderant - sie hatten verteidigt/revertit - er ist zurückgekehrt


zu 3

signa Nom./Akk. Pl. - regi Dat. Sg. (rex) - rei publicae (Gen./Dat. Sg.) - populo Dat./Abl. Sg. - fines Nom./Akk. Pl. - genus Nom./Akk. Sg. - manuum Gen. Pl. (manus) - aciem Akk. Sg. (acies) - agrum Akk. Sg. - calamitati Dat. Sg. - castris Dat./Abl. Pl. - fide Abl. Sg. (fides) - honorum Gen. Pl. (honos) - imperio Dat./Abl. Pl. (imperium) - imperatori Dat. Sg. (imperator) - pace Abl. Sg. - principem Akk. Sg. (princeps) - vi Abl. Sg. (vis) - servitutis Gen. Sg. (servitus)

Genitive: signi, iniuriae (kann), manus (kann), adversarii (kann), honorum (honos), principum (princeps), spei (kann), pugnae (kann), urbium


zu 4

In diesem Satz steht am Anfang ein Abl. abs.:

  "Diebus decem et octo trans Rhenum consumptis"

Dieser Abl. abs. kann hier am besten mit einem Temporalsatz übersetzt werden. Dabei ist das Zeitverhältnis (vorzeitig) zu beachten! Da die Prädiakte des Satzes, "se recepit" und "rescidit", in einer Vergangenheit stehen, verwendest du im Temporalsatz das Plqpf.

also: Nachdem 18 Tage jenseits des Rheins verbracht worden waren, ... Hier besser: Nachdem er (Cäsar) 18 Tage jenseits des Rheins verbracht hatte, ... (Obwohl "consumptis" ein PPP ist, darf hier das Aktiv verwendet werden, da Cäsar derjenige ist, der sich jenseits des Rheins so lange aufgehalten hat.)

Der ganze Satz: Nachdem er 18 Tage jenseits des Rheins verbracht hatte, zog sich Cäsar nach Gallien zurück und riss die Brücke ein.


Folgende Aufgaben sind für die zweite Woche bis zum 27.03.

5 Die lat. Infinitive im AcI

Übersetze die folgenden Sätze! Sie dienen dazu, Grundsätzliches zu dieser recht häufigen lat. Konstruktion zu wiederholen. Mache dir vor dem Übersetzen klar, welcher Akk. im deutschen dass-Satz zum Subj. wird, und achte auf das Zeitverhältnis.

 a)Marcus putat se iam multa didicisse. (discere!)/Iulia putat se iam multa didicisse.
   Was musst du also bei der Übersetzung von "se" beachten?
 b)Quis nescit multas gentes a Caesare victas esse? / Constat Caesarem multas gentes vicisse.
 c)Scimus Helvetios patriam reliquisse. (Helvetii: die Helvetier)
 d)Constabat Caesarem bellum gesturum esse.
 e)Spero te mox venturam esse. (Woher weiß du, dass das jemand zu einem Mädchen/einer Frau sagt?)
 f)Scimus Caesarem pontem in Rheno fecisse. (Rhenus: Rhein)
 g)Leagti dicunt se pacis petendae causa venisse.
 h)Ubii dicebant se graviter ab Suebis premi. (premere: bedrängen, Ubii: die Ubier, Suebi: die Sueben)
 i)Caesar vidit Germanos facile impelli, ut in Galliam venirent. 
 k)Caesar putabat Rhenum sibi transeundum esse. (Rhenus: Rhein)
 l)Caesar iussit Helvetios in fines suos reverti. 
 m)Scimus dominum servos saepe hortatum esse.
 n)Dominus arbitratur servos officia praestitisse. 
 o)Caesar comperit (Pef.) Helvetios domo exisse. (comperire: erfahren, domus: hier: Heimat)     

Das geht etwas komplizierter, wenn z. B. der AcI von einem Participium coniunctum (PC) abhängt. Übersetze dazu folgende Sätz!

 Marcus putans se iam plurima didicisse quiescit.  
 Serva officia diligenter explet sperans dominam se laudaturam esse. 


6 Lege dir einen "Wortspeicher" zum Wortfeld "Bewegung" an! Sortiere nach Verb und Substantiv! Sollten dir trotz längerem Nachdenken keine weiteren Wörter mehr einfallen, kannst du im Lateinbuch nachschauen (im sog. Lateinisch-deutsches Register). Schreibe dir diese Wörter mit allen Angaben (s. Lateinbuch) auf und wiederhole bzw. lerne sie!

Beispiele:

  Verben: ire, properare, ...
        
  Substantive: iter, via, ...


Mal schauen, wie viele weitere es da gibt.


Der Comic-Zeichner Uderzo ist gestorben. Da könnte man sich zur Entspannung mal einen alten Asterix-Band anschauen; vielleicht gibt es zu Hause noch ein Exemplar. https://www.sueddeutsche.de/panorama/asterix-zeichner-albert-uderzo-ist-tot-1.4856071


und hier die Lösungen zu den Sätzen mit AcI:

a) Markus glaubt, dass er schon viel(es) gelernt hat (..., er habe schon vieles gelernt.) - Julia glaubt, dass sie schon viel(es) gelernt hat. b) Wer weiß nicht, dass viele Völker von Cäsar besiegt worden sind. Es ist bekannt, dass Cäsar viele Völker besiegt hat. (jeweils Vorzeitigkeit zum Präsens: Perfekt) c) Wir wissen, dass die Helvetier ihre Heimat verlassen haben. (s. b) d) Es stand fest, dass Cäsar Krieg führen wird . (Inf. Futur Aktiv: Nachzeitigkeit) e) Ich hoffe, dass du bald kommen wirst. (s. d) f) Wir wissen, dass Cäsar eine Brüche über den Rhein gebaut hat. g) Die Gesandten sagen, dass sie gekommen sind (seien), um um Frieden zu bitten. h) Die Ubier sagten, dass sie von den Sueben schwer bedrängt werden. i) Cäsar sah, dass die Germanen leicht (dazu) veranlasst werden, nach Gallien zu kommen. k) Cäsar meinte, dass er den Rhein überqueren/überschreiten muss (müsse). l) Cäsar befahl, dass die Helvetier in ihre Heimat zurückkehren. (... befahl den Helvetiern, in ihre Heimat zurückzukehren.) m) Wir wissen, dass der Herr die Sklaven oft ermahnt hat. (Vorzeitigkeit, Deponens!) n) Der Herr glaubt, dass die Sklaven ihre Pflichten erfüllt haben. o) Cäsar erfuhr, dass die Helvetier ihre Heimat verlassen hatten. (Vorzeitigkeit zur Vergangenheit: Plqpf.)

Weil Markus meint, dass er schon viel(es) gelernt hat, ruht er sich aus. Die Sklavin erfüllt gewissenhaft ihre Pflichten, weil sie hoft, dass ihre Herrin sie (dafür) loben wird. (Das PC ist jeweils mit einem Kausalsatz übersetzt.)

zu 6:

abire, accedere, adire, aggredi (herangehen, angreifen), cedere, circumvenire, consequi (nachfolgen), contendere (eilen), convenire, currere, descendere, deserere, discedere, effugere, egredi, excedere, exire, fugere, incedere, ingredi, inire, insequi, intrare, ire, iter, navigare, occurrere, oriri, pergere, persequi, pervenire, praeterire, procedere, proficisci, progredi, properare, petere (einen Ort aufsuchen), praeterire, procedere, proficisci, progredi, properare, se recipere (sich zurückziehen), redire, relinquere, requirere, reverti, ruere, sequi, subire, succedere, surgere, transire, vehere, vehi, venire, volare

cursus (Lauf), iter, currus (Wagen), equus, navis, pes, spatium (Strecke), via

Das sind wohl eindeutig mehr Verben als Substantive. Hast du noch mehr gefunden? Das kommt darauf an, was man alles mit Bewegung in Verbindung bringt. Je nach Art der Bewegung könnte man die Verben sortieren, z. B. normales Gehen - Laufen, (von etwas) Weggehen, (zu etwas) Hingehen, Aufbruch (sich aufmachen), Vorwärtsgehen, ...

Wiederhole diese Vokabeln (mit allen Angaben). Schreibe dir dazu die Wörter z. B. auf Karteikärtchen.


Am Montag geht es weiter.

Für diese Woche ein paar Sätze aus Cäsars "Bellum Gallicum" zum Knobeln:

Gesandte der Helvetier kamen zu Cäsar mit der Bitte, sie durch die römische Pronvinz ziehen zu lassen. Wie zu erwarten, ist Cäsar nicht dazu bereit, dies den Helvetieren zu erlauben. Er begründet dies mit folgenden Worten:

    Caesar quod memoria tenebat L. Cassium consulem occisum esse exercitumque eius ab Helvetiis pulsum et sub iugum missum esse, id concedendum non esse putabat. Neque homines inimico animo data facultate   
    per provinciam itineris faciendi ab iniuria et maleficio temperaturos esse existimabat.

Dazu ein paar Angaben:

sub iugum mittere: unters Joch schicken (Ein besiegtes Heer musste ein "Joch" durchschreiten, das aus zwei in die Erde gessteckten und oben mit einer Querstange verbundenen Speeren bestand. Die Unterlegenen sollten auf diese Weise gedemütigt werden und ihre Niederlage anerkennen.) Ein Bild dazu findest du z. B. hier: https://www.alamy.com/the-helvetians-force-the-romans-to-pass-under-the-yoke-1858-artist-image60242016.html

inimico animo (Abl.): feindselig (mit feindlicher Gesinnung)

facultas, -atis f.: Erlaubnis

temperare ab ...: sich (einer Sache) enthalten

maleficium: Verbrechen (Übel-tat, vgl. bene-ficium Wohl-tat)


Am Mittwoch gibt es noch ein paar Sätze von Cäsar, an denen ihr eure (!) Übersetzungskunst zeigen könnt.

Hier also noch zwei Sätze, in denen Cäsar über seine ersten Maßnahmen schreibt, mit denen er die Helvetier vom Marsch durch die römische Provinz abhalten will, falls sie es doch gegen seinen Willen versuchen sollten.

   Interea ea legione, quam secum habebat, militibusque, qui ex provincia convenerant, a lacu Lemanno ad montem Iuram, qui fines Sequanorum ab Helvetiis dividit, murum fossamque perducit. Eo opere perfecto     
   praesidia disponit, castella communit, quo facilius eos, si se invito transire conarentur, prohibere possit.

Dazu wieder ein paar Angaben:

lacus Lemannus: der Genfer See

mons Jura: das Juragebirge

Sequani: die Sequaner

fossa: Graben

perducere: ziehen

praesidia (Pl.) Wachposten

castella communire: Basitionen errichten

quo = ut eo: damit desto


Die Lösungen gibt's am Wochenende.

Also jetzt noch mal die Lösungen:

Weil (Die Subjunktion - lat. "quod" - steht im Deutschen natürlich am Satzanfang.) Cäsar im Gedächtnis behielt, dass (AcI) der Konsul L. (= Lucius) Cassius getötet und sein Heer von den Helvetiern geschlagen und unters Joch geschickt worden war (dreimal Inf. Perf. Passiv, vorzeitig), glaubte er, dass (AcI) dass (nämlich der Durchzug durch die röm. Provinz, s. Vorbemerkung) nicht erlaubt werden dürfe (Gerundiv, Notwendigkeit, verneint).

Und er glaubte auch nicht, dass (AcI) feindselige Menschen (Menschen mit feindlicher Gesinnung), wenn (nachdem) ihnen die Erlaubnis, durch die Provinz zu marschieren (= iter facere; itinieris faciendi Gerundiv/Gen. zu "facultate"), gegeben worden ist (data facultate - Abl. abs., PPP, vorzeitig,) sich des Unrechts und des Verbrechens enthalten werden (Inf. Futur Aktiv).


Und die zweite Textstelle:

Inzwischen zieht (C. verwendet hier das Präsens) er (natürlich Cäsar) mit derjenigen Legion (Abl.), die er bei sich hatte, und (-que) mit den Soldaten (Abl.), die aus der Provinz zusammengekommen waren (Plqpf.) vom Genfer See bis zum Juragebirge, das das Gebiet der Sequaner von den Helvetiern trennt, eine Mauer und (-que) und einen Graben.

Nachdem dieses Werk vollendet worden ist (Abl. abs., PPP vorzeitig), verteilt er Wachposten und (erg.) errichtet Bastionen, damit (ut - final, mit welcher Absicht) er sie (eos, natürlich die Helvetier) desto leichter (facilius: Adv./Komparativ) abwehren könne, wenn sie versuchten (versuchen sollten), gegen seinen Willen (se invito, Abl. abs.) durchzuziehen (nämlich durch die röm. Provinz, s. o.).

Schöne Osterferien, und bleibt gesund!


Es geht also - vorerst hier - weiter mit Latein. Ich werde mich künftig bis auf Weiteres am Montag, Mittwoch und Freitag bzw. am Wochenende bei euch auf diesem Wege melden.


Bis Mittwoch ein paar (hoffentlich) einfache Aufgaben. Es soll künfitg anhand von Sätzen aus Cäsars "Bellum Gallicum" die Übersetzungstechnik geübt werden.

   Postquam id animadvertit, copias suas Caesar in proximum collem subduxit equitatumque, qui sustineret hostium impetum, misit.

Das Pronomen "id" meint die Tatsache, dass Cäsars Heereszug von den Helvetieren von hinten angegriffen wird.


1

Wie ihr wisst, wird in der Schulaufgabe durch die "Einrückmethode" zwischen Haupt- und Nebensätzen unterschieden und so kann der Aufbau vor allem von längeren Satzgefügen leichter nachvollzogen werden.

Bsp. Nachdem er die Hausaufgaben, die diesmal ziemlich leicht waren, schnell erledigt hatte, schaute sich Niklas einen Film an.

          Nachdem er die Hausaufgaben,...............NS1a 
            die diesmal ziemlich leicht waren,.......NS2
          schnell erledigt hatte, ...................NS1b 
       schaute sich Niklas einen Film an. ...........HS 

Der Hauptsatz dieses Satzgefüges steht also hier am Schluss. Es beginnt mit einem Adverbialsatz (Wann schaute sich Niklas einen Film an?), der nach einer Unterbrechung durch einen Attributsatz (Relativsatz) fortgesetzt wird (Nachdem er die Hausaufgaben ... schnell erledigt hatte).

"Sortiere" jetzt die einzelnen Sätze des kurzen lat. Satzgefüges (Postquam ...) auf diese Weise selbst!


2

Natürlich ist es schon längst klar, dass man sich lat. Sätze mit dem Prädikat beginnend erschließt. Man sollte also die "P-S-O-Regel" (Prädikat-Subjekt-Objekt-Regel) beachten. Unterstreiche, nachdem du die lat. Sätze oben geordnet und ins Heft übertragen hast, in jedem der Sätze jeweils Prädikat und Subjekt in verschiedenen Farben. Das kann (sollte) man auch in einer Schulaufgabe so machen. Wenn das Subjekt im Prädikat "steckt", wird das Wort zweimal unterstrichen.


Das sollte erst mal bis morgen (22.04.)reichen.

Die Lösungen:

1

     Postquam id animadvertit,                      NS1
  copias suas Caesar in proximum collem subduxit    HS1
  equitatumque,                                     HS2a
      qui sustineret hostium impetum,               NS1
  misit.                                            HS2b

Da gibt es also

zwei Hauptsätze: "copias suas in proximum collem subduxit" und "equitatum(que) misit" (Die beiden Hauptsätze sind durch -que verbunden.) und

zwei Nebensätze: einen Adverbialsatz (Temporalsatz), zu erkennen an der Subjunktion "postquam" (nachdem), und einen Relativsatz (Bei "qui" handelt es sich also um ein Relativpronomen.)



Oben habe ich die Prädikate unterstrichen: HS1 - "subduxit" und HS2 - "misit"

Das Subjekt ist jeweils "Caesar". - Cäsar hat also zunächst dies und dann jenes getan.

NS - "animadvertit"

Das Subjekt ist im Prädikat enthalten. Ob es "er", "sie" oder "es" heißen muss, sollte sich aus dem Zusammenhang ergeben.

NS - "sustineret"

Das Subjekt ist "qui" ("qui" also Nom. Sg. M.)


Aufgaben bis Freitag:

Wiederhole die Formen des Realtivpronomens!

Wie du siehst, gibt es die Form "qui" zweimal: Warum handelt es sich hier um den Nom. Sg. M. und nicht um die andere Form?

3

Als Nächstes muss (müssen) der (die) Hauptsatzes (Hauptsätze)übersetzt werden. Die Nebensätze werden zunächst nicht beachtet.


a) Kläre zunächst die Form und die Bedeutung der Prädikate der beiden Hauptsätze! ("subduxit" = "duxit", mittere: losschicken)

b) Übersetze dann die Hauptsätze!

c) Kläre die Bedeutungen der restlichen Vokabeln in den Nebensätzen! (Noch keine Übersetzung!)

Ich melde mich am Freitag wieder.


Mathematik KOR

Bitte die Hausaufgaben im Buch S. 116 Nr. 7 und 8 bis Donnerstag erledigen!! Ich versuche, euch dann die Lösungen zukommen zu lassen und wieder neue Aufgaben zur Bearbeitung anzugeben!! Danke LG KOR Hinweis auf die Seite bitte in der Klasse weitergeben!


Mittwoch, 25. 03.:

Neue Arbeitsaufträge bis Montag, 30.03.:

1. Lösen der Aufgaben im Buch Seite 124/ 7, 8 und 9

2. Im Buch Seiten 126/127 und Seiten 130/131 erarbeiten, verstehen und lernen!

(evtl. auch Zusatzinformationen aus dem Internet bzw. hier auf RSG-wiki, Mathematik 9. Klasse, Abschnitt 2.8) Danke!


Montag, 30.03. :

Neue Arbeitsaufträge bis Donnerstag, 02.04.:

1. Nochmal Wiederholen und Vertiefen S. 126 - 131!

2. Dazu Aufgaben S. 128/5 und S. 132/4 ! Danke!


Ethik

Wir beschäftigen uns derzeit mit dem Sinn der Arbeit. In der Moderne wird Arbeit nicht mehr nur als Mühsal und Last verstanden, sondern bedeutet für die Menschen auch Sinnerfüllung und Selbstverwirklichung. Als solche wirkt sie sich auch auf das Verhältnis von Mann und Frau aus. In den letzten Jahrzehnten hat gerade die berufliche Arbeitstätigkeit der Frau erheblich zu ihrer Emanzipation beigetragen. Häufig ist eine gute Schulbildung Grundvoraussetzung für eine verantwortungsvolle berufliche Tätigkeit. Die Quelle "Dünne Luft"(M 4, S. 55) widerspiegelt die Situation der Frauen in Ausbildung und Beruf. Stelle diesen Sachverhalt in eigenen Worten dar! Gib Gründe dafür an, warum trotz fortschreitender Emanzipation die berufliche Karriere für Männer leichter und aussichtsreicher ist als für Frauen! Haltet ihr deswegen eine Frauenquote für sinnvoll? - Begründet hierzu euere Meinung! - Euere Antworten könnt ihr mir bis Dienstag zumailen (woleng@directbox.com). Bei Fragen ruft ihr am besten an 09861/4293.

So, meine Lieben, heute geht es weiter!

Leider haben nur zwei von euch die Seite entdeckt und ihre Hausaufgaben gemacht, dafür aber ganz ordentlich, so dass ich weniger Arbeit bei der eigenen Darstellung habe.

Ihr solltet die Statistik "Dünne Luft" interpretieren (M 4, S. 55). Bei einer Statistik müsst ihr euch immer fragen, was wird hier wie abgebildet. Hier werden 4 Kohorten abgebildet, d.h. zusammengehörige Gruppen von Personen. Die ersten drei Kohorten widerspiegeln unterschiedliche Bildungsstandards, nämlich Abitur, abgeschlossenes Studium und Promotion. Die Zusammengehörigkeit wird durch die Farbe Blau angezeigt. Die Stufen werden nach oben immer schmäler, weil immer weniger Personen diesen Bildungsstandard erreichen. Nicht alle Menschen machen Abitur, nicht alle Abiturienten schließen ein Studium ab und nicht alle Akademiker promovieren. Die letzte Stufe zeigt eine gänzlich andere Kohorte. Sie widerspiegelt alle Personen, die eine Führungsposition innehaben. Daher ist sie auch nicht blau, sondern rot gefärbt. Die angegebenen Prozentzahlen geben den Anteil der Frauen an der jeweiligen Kohorte wieder. Die anderen Personen der jeweiligen Kohorte sind Männer, z.B. sind bei den Abiturienten 55,7% Frauen und demnach 44,3% Männer, dann ist die Kohorte 100% vollständig. Die Statistik zeigt nun, dass der Anteil der Frauen umso weniger wird, je höher der Bildungsstandard ist. Sind die Frauen bei Abitur und Studium noch in der Mehrzahl, sind sie bei der Promotion schon in der Minderheit. Von einem Bildungsmangel der Frauen kann dennoch nicht gesprochen werden. Es gibt mittlerweile genügend Frauen, die gut, sehr gut, ja bestens qualifiziert sind. Dennoch aber geht der Anteil der Frauen an den Personen, die eine Führungsposition innehaben, signifikant, also deutlich, zurück. Der Anteil an Frauen in Führungspositionen beträgt nur noch 21,7 %. Demnach ist, grob gesprochen, nur jede fünfte Führungsposition mit einer Frau besetzt, während 4 von 5 Führungskräften Männer sind. An der mangelnden Bildung von Frauen liegt dies, wie oben gezeigt, sicher nicht. Trotz gleich guter Bildung geraten Frauen beruflich bei Beförderung, Aufstieg, Karriere deutlich ins Hintertreffen. Manche sprechen auch von der "gläsernen Wand", an die Frauen im Beruf stoßen. Darum stellt sich die Frage, welche Gründe hat es, dass gebildete Frauen im Beruf nicht ebenso erfolgreich sind wie ihre Kommilitonen (Mitstudenten). Aus den Gründen hierfür lässt sich dann die Frage einer gesetzlichen Frauenquote beantworten.

Das Argument, Frauen seien schlechter gebildet als Männer, darf getrost ins Reich der Fabel verwiesen werden. Gerade Berufe, die eine objektive akademische Bildungsqualifikation (Abiturnote, Staatsexamen) voraussetzen, werden in den letzten Jahren immer "weiblicher", so der Lehrberuf, die Justiz, der Pfarrberuf oder auch die Medizin.

Auch lässt sich nicht mehr von einer rechtlichen Benachteiligung der Frau reden. Ich glaube, man kann Männer und Frauen als gleichberechtigt ansehen (was noch nichts über die soziale Wirklichkeit aussagt). Im Gegenteil versucht der Staat(Beamte) und die öffentliche Hand (Angestellte) durch Gleichstellungsbeauftragte und Vorzugsregelung bei gleicher Qualifikation, die Frauen zu fördern, ohne die Männer zu benachteiligen. In den öffentlich zugänglichen Berufen zeigen diese Maßnahmen auch schon die gewünschte Wirkung.

Zurecht weist ihr auf Vorurteile in der Gesellschaft hin: Frauen sind zu emotional Frauen zicken doch nur rum Frauen haben keine Ahnung von Technik Frauen kennen sich nicht mit Führung aus Frauen wollen sich doch nicht die Hände schmutzig machen Das ist doch ein Männerberuf

Wie die Bezeichnung Vorurteil schon sagt, beruhen diese Meinungen nicht auf einem begründeten, empirisch abgesicherten, an der Wirklichkeit orientierten, fundierten Urteil, sondern erwachsen aus traditionellen Haltungen, haben soziale Gründe. So wird darauf hingewiesen, dass in den Familien traditionell die Frauen für Kinder und Haushalt zuständig sind. In früheren Jahren waren die Frauen auch gesetzlich auf "Kinder, Küche, Kirche" beschränkt. Die partnerschaftliche Rollenverteilung in den Familien ist zählebig. Aus einer Ehefrau wird allzu leicht eine Hausfrau und aus einer Mutter eine Erzieherin. Frauen gebären Kinder, das ist biologisch festgelegt, die familiäre Rollenverteilung aber ist sozial bedingt. Aber allmählich findet auch hier ein sozialer Wandel statt, der durch sozialpolitische und arbeitsrechtliche Maßnahmen wie Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch und gerade für Väter gezielt gefördert wird, weil wir gesellschaftlich auf Kinder angewiesen sind.

Angesprochen wurde auch die Männerdominanz im Berufsleben. Wenn die Führungspositionen mehrheitlich mit Männern besetzt sind und diese Männer dann darüber entscheiden, wer befördert wird und in der Hierarchie aufrückt oder gar eine Führungsposition übernimmt, haben Frauen oft das Nachsehen. Männliche Seilschaften verhindern weiblichen Berufserfolg. Nicht immer ist die Akzeptanz weiblicher Chefinnen gegeben. Mit zunehmender partnerschaftlichen Gleichberechtigung und dem wissenschaftlichen Ergebnis, dass gemischte Gruppen leistungsfähiger sind, könnte sich auch hier allmählich ein sozialer Wandel einstellen.

Bleibt die Frage, ob eine gesetzliche Frauenquote in Führungspositionen, z.B. im Vorstand börsennotierter Unternehmen, hilfreich oder hinderlich ist. Bei einer Quote kann behauptet werden, Frauen hätten ihre Position nur dieser zu verdanken. Anderseits müssen Frauen erst einmal eine Führungsposition innehaben, ehe sie Führungsqualitäten beweisen können. In einigen Jahren wird sich die Frage nach Frauen in Führungspositionen wohl ebenso erledigt haben, wie heute die rechtliche und bildungsmäßige Gleichstellung der Frau. Manche plädieren in diesem Zusammenhang auch für anonymisierte Bewerbungsverfahren, ähnlich dem Vorspiel hinterm Vorhang bei der Auswahl von Orchestermitgliedern. Ob das ein gangbarer Weg ist, weiß ich nicht.

Im Kapitel 4, S. 56/57 wird die "Selbstverwirklichung in der Arbeit angesprochen. Die Graphik M 1 zeigt, was junge Menschen an der Arbeit für wichtig halten. Wählt bitte drei Verlaufskurven aus, beschreibt deren Verlauf und versucht zu begründen, warum sie so verlaufen. Zur Begründung sollt ihr auch die dazugehörigen Texte lesen. Abschließend sollt ihr euch dann noch Gedanken darüber machen, was warum für euch an der Arbeit und im späteren Beruf wichtig ist. - Abgabe bis Sa., den 28.03. - Viel Vergnügen!


Neue Einträge 20.04.2020

Die letzte Hausaufgabe zur Selbstverwirklichung in der Arbeit wurde von drei von euch gut bearbeitet.

Die Graphik M1 S.56 zeigt, was junge Menschen an ihrer Arbeit wichtig finden. Junge Menschen sind hier Menschen zwischen 18 und 34 Jahren. Das ist der Lebensabschnitt, in dem Menschen gerade volljährig sind, also eine eigenverantwortliche Lebensführung beginnen, sozusagen der Start ins Leben. Mit 34 Jahren dürften die meisten im Beruf Fuß gefasst und eine Familie gegründet haben, sie sind im Leben angekommen. Offensichtlich standen bei der Befragung 11 Parameter zur Verfügung. Mehrfachnennungen waren möglich (mehr als 100%!), wie viele bleibt freilich unklar.

Interessant ist die blaue Kurve zur Eigenverantwortung: Sie geht erst steil, dann etwas abgeflacht, aber doch stetig nach oben. Eigenverantwortung wird also immer wichtiger. Das ist wahrscheinlich auf die personale Entwicklung zurückzuführen. Wer anfangs noch etwas unsicher ist, gewinnt an Selbstbewusstsein, lebt sich ein und übernimmt, wie im Privatleben auch, zunehmend Verantwortung.

Auffallend sind auch die signifikant niedrigen Werte für Urlaubsanspruch und Status. Mit Status können die jungen Leute offensichtlich nichts mehr anfangen, der soziale Rang spielt keine große Rolle mehr. Dies hängt vermutlich mit der Offenheit unserer Gesellschaft zusammen, in der Lebensstil und Lebensführung nicht mehr vom Rang beeinflusst werden oder gar davon abhängig sind. Der Urlaubsanspruch scheint schlicht und einfach befriedigt: Die jungen Leute haben das Gefühl, genügend Urlaub zu haben. Allerdings beginnt die Kurve nach dem 30sten Lebensjahr leicht zu steigen. Altersgründe sind das wohl noch nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass zu erziehende Kinder das Freizeitbudget belasten und daher der Wunsch rührt, mehr Zeit für die lieben Kleinen zu haben.

Auffallend ist auch, dass das Einkommen anfangs eine wichtige Rolle spielt, dann aber immer weniger bedeutend ist. Das beruht, so denke ich, auf einem Gewöhnungseffekt. Wir arrangieren uns mit den Verhältnissen, in denen wir leben. Wir lernen mit dem Verdienst, den wir erzielen, auszukommen. Wenn das Einkommen auskömmlich ist, spielt es auch nicht mehr die große Rolle, wie zu Beginn unseres Berufslebens. Geld macht nicht glücklich, aber Geldsorgen können einen das Leben vermiesen. Zum Glück leben wir in Deutschland weitgehend in gesicherten Verhältnissen.

So oder ähnlich könnte man die Kurven erklären, interpretieren.- Als verlässlichste Voraussetzung für die Erzielung eines auskömmlichen Einkommens darf eine gute Bildung gelten. Bildung, das wisst ihr als Schüler am besten, fliegt einem nicht zu, kann man auch nicht erben, sondern muss durch Lernen selbst erworben werden. Damit beschäftigt sich dann Kapitel 5 S. 58/59. Bitte lest euch das Gedicht M1 von Bertolt Brecht genau durch und bearbeitet dazu die Aufgabe 1 rechts unten S. 59. Die beiden Lehrerinnen aus M2 erscheinen mir als unerreichbares Vorbild - mir gelingt das leider nicht. Über gerechte Noten M3 wird gestritten, seit es sie gibt! M4 kann ich euch sehr empfehlen und bitte euch daher Aufgabe 5 dazu zu bearbeiten. Selbstreflexion beim Lernen hilft. M5 ist abschreckend! Lernen soll kein Drill sein. Wer Zeit und Lust hat, kann den in Aufgabe 6 vorgeschlagenen Leserbrief gerne schreiben (auch eine gute Übung für Deutsch!).- Die Hausaufgabe sollt ihr mir bitte wieder bis Freitag, den 24.04.2020 zusenden.

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