Aufsatzlehre

Aus RSG-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche





1. Übungsaufsatz "Materialgestütztes Informieren": Kommunikation unter Jugendlichen früher und heute

Bitte denkt an die Anfertigung bis spätestens 20.03. Die korrigierten Exemplare übertragt ihr bitte nach Erhalt handschriftlich und sorgfältig in euer Hausheft (bitte auch die sehr guten Lösungen). Zu den gestellten Aufgaben (vgl. z.B. 2.1.) lasse ich euch nach Ablauf der Bearbeitungszeit Lösungen zukommen


Der Musteraufsatz wurde heute, 26.03., per mail verschickt. Bitte meldet euch, wenn ihr nichts erhalten habt!


2.Quellenangaben, zitieren und Zitate

Heute beschäftigen wir uns mit einfachen Formen vorwissenschaftlichen Arbeitens. Dies ist für euch etwas Neues. Bitte lies dir die unten stehende Information deshalb sorgfältig durch. Wir beginnen mit Definitionen.

a) Quellen

sind in diesem Zusammenhang keine "Wasserquellen".

Wenn man einen wissenschaftlichen Text erstellt oder, so wie wir, einen informierenden Text auf Materialbasis, hat man das ganze Wissen natürlich nicht im Kopf, sondern man beruft sich beim Zusammenstellen der Informationen zu einem sachlich geschriebenen, strukturierten Infotext auf sog. Quellen. Dies sind Hinweise auf vorhandenes Informationsmaterial, welches man benutzt hat, um z.B. einen kleinen Artikel (so wie wir), ein Buch, eine W-Seminararbeit, einen wissenschaftlichen Aufsatz und später vielleicht auch einmal eine Doktorarbeit zu schreiben.

Als Quellen können nicht nur Texte dienen, sondern auch Statistiken, Interviews mit Experten oder Zeitzeugen, Expertenkommentare, Tondokumente, Erfahrungsberichte, Bilder, Fotos ..., eben all das, was die Information in sachlich korrekter, vertiefender bzw. illustrierender Weise ergänzt, stützt, erweitert und korrekt belegt.


Bitte lies nun in unserem Schulbuch die Seiten 20/21 aufmerksam durch, mache dann eine Pause von etwa 10 Minuten und stelle danach die folgenden Fehler richtig! Schreibe die korrekt umformulierten Aussagen in dein Schulheft! Die ÜBERSCHRIFT lautet:

Mit Material und Quellen richtig umgehen

1. Das Wissen für das Erstellen informierender Texte hat man aufgrund seines Allgemeinwissens selbst im Kopf.

Schön wär´s! Man verwendet in der Regel Informationen aus sog. "Quellen", also Quellenmaterial.


2. Beim materialgestützten Informieren müssen Quellen wortwörtlich übernommen werden.

Quellen können wörtlich, aber auch sinngemäß übernommen werden. Man darf den Aussagegehalt bzw. den Sinn bei Letztgenanntem aber nicht verändern.


3. Fachbegriffe sind zu umschreiben.

Fachbegriffe übernimmt man in der Regel unverändert.


4. Quellen sollte man gelegentlich angeben.

Die verwendeten Quellen sind stets und vollständig anzugeben.


5. "Plagiat" ist ein anderes Wort für "Satzbaufehler" und nicht weiter schlimm.

Ein Plagiat ist ein Gedankendiebstahl oder "geistiger Diebstahl", der schwer wiegt. Wenn man seine Quellen (bzw. Sekundärliteratur ) nicht bzw. nicht vollständig angibt und fremde Gedanken bzw. Ergebnisse nicht kennzeichnet, kann dies bis zur Aberkennung einer Doktorarbeit führen.


6. Man sollte informierende Texte auf der Grundlage von einem Materialteil verfassen.

Wir verfassen informierende Texte auf der Grundlage mehrerer Materialien.


7. Eigenständig formulieren bedeutet: den Text in seiner Aussage verändern.

Auf keinen Fall! Man sollte es verstehen, die Informationen korrekt in eigenen Worten wiederzugeben, ohne dabei den Sinn bzw. das Ergebnis der verwendeten Materialien zu verändern bzw. zu verfälschen.


8. Es empfiehlt sich, für Schlüsselbegriffe Antonyme zu finden.

Natürlich sind Synonyme (= Wörter, Begriffe mit gleicher oder sehr ähnlicher Bedeutung) gemeint. Ein Antonym wäre ja ein gegenteiliger Begriff.


9. Wörtliche Übernahmen aus anderen Texten muss man unterstreichen.

Das nicht, aber man muss sie zitieren, und zwar, wie ihr jetzt schon wisst, als Direktzitat.


10. Quellen zieht man hinzu, um den Informationstext spannender zu gestalten.

Quellen liefern notwendige Informationen und dienen einer fundierten und sachlich korrekten Aufarbeitung der jeweiligen Fragestellung bzw. des zu behandelnden Themas.


11. Quellen sind ausschließlich geschriebene Texte.

Nein, auch Hör- und Filmdokumente, Interviews oder Statistiken können Quellen sein.


Habt ihr noch eigene Ergänzungen bzw. besonders gelungene Formulierungen zu diesem Aufgabenteil? Dann mailt sie mir doch bitte zu, dass ich sie in die Lösung einfügen kann. Keine Sorge: Euer Name erscheint nicht im Wiki.



b) Das Zitat, zitieren


Bitte hört euch begleitend dazu das Hördokument an. Ruft es ab, wenn ihr diese Seite vor euch liegen habt. Damit werden euch die folgenden Beispiele genauer erklärt. Danke! Zunächst erkläre ich etwas Allgemeines über das Zitat. Das dauert etwas drei Minuten. Dann legen wir mit den Beispielsätzen los. Ich führe euch langsam durch den Text.


1. Es gibt DIREKTZITATE

Philippe Wampfler meint: "Das Ziel müsste aber die Selbstständigkeit sein."


2. Es gibt auch die INDIREKTE ZITIERWEISE


Philippe Wampfler meint, das Ziel müsse die aber die Selbstständigkeit sein. " (Konjunktiv, da indirekte Rede) Philippe Wampfler meint, dass das Ziel die Selbstständigkeit sein müsse.

dass das Ziel die Selbstständigkeit sein muss.

Nach der Konjunktion "dass" ist der Konjunktiv nicht nötig.


weiteres Beispiel: "Für Kinder und Jugendliche sind Freundschaften absolut zentral."

Der Experte P.W. behauptet, für Kinder und Jugendliche ...[ergänze].

Der Experte P.W. behauptet, dass für Kinder und Jugendliche Freundschaften ...[ergänze] / ...[ergänze]


3. VERDICHTEN des redeeinleitenden Satzes durch Präposition plus Nomen


Nach Meinung des Experten Philippe Wampfler sind für Kinder und Jugendliche absolut zentral.

Nach Ansicht Philippe Wampflers sind...

Laut Aussage des Experten sind für Kinder und Jugendliche freundschaften absolut zentral.

Freundschaften sind für Kinder und Jugendliche absolut zentral. Dies ist auch die Meinung des Experten Philippe Wampfler. (ODER: Zu diesem Schluss kommt auch der Experte Philippe Wampfler).


4. NOCHMALS ZUR ÜBUNG bzw. ANREGUNG


Das Leben in einer mittelalterlichen Burg darf man sich nicht als romantisch vorstellen.

Die Historikerin Frieda Groß behauptet

Die Historikerin Frieda Groß behauptet, man

Die Historikerin Frieda Groß behauptet, dass man

Darf man auch formulieren: Laut Aussage der Historikerin Frieda Groß war das Leben auf einer mittelalterlichen Burg nicht romantisch. (?)

Nach den Forschungsergebnissen der Historikerin Frieda Groß war das Leben auf einer mittelalterlichen Burg nicht romantisch. (?)

Die Lebensumstände auf einer mittelalterlichen Burg waren nicht romantisch. Dies betont auch die Historikerin Frieda Groß. o d e r

Zu diesem Ergebnis kommt die Historikerin Frieda Groß.


3. materialgestütztes Informieren: Beruf "Game-Designer"

Texte im Schulbuch, S. 29,30