M11 Der Wahrscheinlichkeitsbegriff

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Ein wichtiger Begriff bei Berechnungen ist die Laplace-Wahrscheinlichkeit. Laplace führte bei gleichwahrscheinlichen Ergebnissen die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses E aals

       Anzahl der für E günstigen Ergebnisse
P(E)= ---------------------------------------
       Anzahl aller Ergebnisse


Als Eigenschaften der Laplace-Wahrscheinlichkeit erhält man:

1. P(E) \ge 0

2. P(\Omega)=1

3. Sind zwei Ereignisse A und B unvereinbar A \cap B=\lbrace \rbrace, dann ist P(A \cup B)=P(A)+P(B).

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Zwei Ereignisse Ereignisse A und B heißen unvereinbar, wenn A \cap B=\lbrace \rbrace ist.


Über 200 Jahre später definierte Kolmogorow Wahrscheinlichkeiten über seine Axiome zur Wahrscheinlichkeitsfunktion.

Maehnrot.jpg
Merke:

Axiomensystem von Kolmogorow

Eine Funktion P, die jeder Teilmenge E einer Ergebnismenge \Omega eine reelle Zahle P(E) zuordnet heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion oder Wahrschlichkeitsverteilung, wenn die drei Bedingungen erfüllt sind:

1. P(E) \ge 0

2. P(\Omega) = 1

3.  P(E_1 \cup E_2) = P(E_1)+P(E_2), wenn E_1\cap E_2 = \lbrace \rbrace


Was macht man, wenn A und B nicht unvereinbar sind?

Das Ereignisdiagramm schaut dann so aus:
Schnittmenge.jpg
Hier sieht man, dass in der Schnittmenge A \cap B alle Elemente sind, die sowohl in A als auch in B vorkommen. In der Vereinigungsmenge A \cup B werden diese Elemente für P(A) und P(B) jeweils gezählt, sie werden doppelt gezählt. Um dies zu korrigieren, muss man die Elemente der Schnittmenge einmal abziehen.

Nuvola apps kig.png   Merke

Für Ereignisse A und B, die nicht unvereinbar sind (A\cap B\ne \lbrace \rbrace) gilt:

P(A\cup B)=P(A) + P(B) - P(A\cap B)