Hospiz und Palliativmedizin: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Begriff "Palliative Care" setzt sich zusammen aus einem lateinischen und einem englischen Wort. Lat. ''Pallium'' bedeutet Mantel, das englische Wort ''care'' beschreibt nicht nur Fürsoge, sondern meint auch Pflege, Behandlung, Obhut und Achtsamkeit. Palliativmedizin ist also sehr vielschichtig. | + | Der Begriff "Palliative Care" setzt sich zusammen aus einem lateinischen und einem englischen Wort. Lat. ''Pallium'' bedeutet Mantel bzw. "palliare", umhüllen, das englische Wort ''care'' beschreibt nicht nur Fürsoge, sondern meint auch Pflege, Behandlung, Obhut und Achtsamkeit. Palliativmedizin ist also sehr vielschichtig. |
Im Vordergrund stehen Menschen mit einer fortschreitenden oder fortgeschrittenen lebensverkürzender Erkrankung, die also unheilbar unheilbar ist und auf deren Behandlung die Patienten nicht mehr ansprechen. Das Ziel ist es, diese Menschen aktiv und umfassend zu behandeln, zu pflegen und zu begleiten. Dabei wird auch angestrebt, die Zeit, die den Patienten und deren Angehörigen noch bleiben, so angenehm wie möglich zu gestalten, sodass vor allem der Patient diese Zeit bewusst und möglichst schmerzlos verbringen kann. | Im Vordergrund stehen Menschen mit einer fortschreitenden oder fortgeschrittenen lebensverkürzender Erkrankung, die also unheilbar unheilbar ist und auf deren Behandlung die Patienten nicht mehr ansprechen. Das Ziel ist es, diese Menschen aktiv und umfassend zu behandeln, zu pflegen und zu begleiten. Dabei wird auch angestrebt, die Zeit, die den Patienten und deren Angehörigen noch bleiben, so angenehm wie möglich zu gestalten, sodass vor allem der Patient diese Zeit bewusst und möglichst schmerzlos verbringen kann. | ||
Version vom 2. Juli 2014, 20:50 Uhr
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Hospizarbeit
Im Mittelpunkt der Hospizarbeit stehen vor allem schwerkranke, sterbende Menschen und deren Angehörige. Beide sollen auf dem Weg zum Tod und die Angehörigen auch darüber hinaus begleitet und unterstützt werden, jedoch wendet sich die Hospizarbeit strikt gegen den Begriff "Sterbehilfe". Hospizarbeit basiert auf dem Prinzip der Palliativmedizin, auch "Palliative Care" oder Palliativpflege genannt. Die Palliativmedizin ist somit ein Bestandteil der Hospizarbeit.
Palliativmedizin/-pflege
Der Begriff "Palliative Care" setzt sich zusammen aus einem lateinischen und einem englischen Wort. Lat. Pallium bedeutet Mantel bzw. "palliare", umhüllen, das englische Wort care beschreibt nicht nur Fürsoge, sondern meint auch Pflege, Behandlung, Obhut und Achtsamkeit. Palliativmedizin ist also sehr vielschichtig. Im Vordergrund stehen Menschen mit einer fortschreitenden oder fortgeschrittenen lebensverkürzender Erkrankung, die also unheilbar unheilbar ist und auf deren Behandlung die Patienten nicht mehr ansprechen. Das Ziel ist es, diese Menschen aktiv und umfassend zu behandeln, zu pflegen und zu begleiten. Dabei wird auch angestrebt, die Zeit, die den Patienten und deren Angehörigen noch bleiben, so angenehm wie möglich zu gestalten, sodass vor allem der Patient diese Zeit bewusst und möglichst schmerzlos verbringen kann.
Unterschied Palliativstation – Hospiz
Im Grunde genommen sind eine Palliativstation in einer Klinik und ein Hospiz zwar ähnlich, z.B. dreht es sich bei beiden um Menschen mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen Krankheit und das Prinzip der Palliativmedizin, es gibt jedoch Merkmale, an denen man diese beiden Einrichtungen unterscheiden kann:
Palliativstation | Hospiz |
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reguläre Station in einer Klinik | eine Art Heim, normalerweise ein eigenständiges Gebäude |
stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig (aufgrund von schwerwiegenden Symptomen) | stationäre Behandlung im Krankenhaus nicht notwendig |
unter ärztlicher Leitung und ständiger Überwachung | ambulante Pflege zuhause nicht möglich |
Leben im Hospiz
Im Hospiz werden die Patienten "Gäste" genannt, es gibt ausschließlich Einzelzimmer, um die Privatsphäre der Gäste zu bewahren. Diese sollen sich dort wohl und zuhause fühlen können. Um das zu erreichen, dürfen die Gäste in möglichst vielen Bereichen selbst entscheiden und ihren Tagesablauf frei gestalten. So kann z. B. jeder so lange schlafen, wie er möchte, es gibt variable Essenszeiten, das Essen kann auf dem Zimmer oder im Speisesaal eingenommen werden und es gibt wohnliche Gemeinschaftsräume. Außerdem kann man Angehörige bzw. Gäste empfangen und gemeinsam Zeit verbringen. Angehörige sind sogar erwünscht, für die es oft auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Außerdem ist in einem Hospiz rund um die Uhr Pflegepersonal anwesend.
Berufe im Hospiz
In einem Hospiz kann man viele verschiedene Berufe entdecken. Es gibt normalerweise immer fachlich qualifizierte Pflegekräfte, wie z. B. Krankenpfleger, die 24 Stunden für die Gäste da sind (natürlich abwechselnd in verschiedenen Schichten). Daneben wirken hier auch die privaten Hausärzte der Gäste, Psychologen, Seelsorger, Pfarrer, Physiotherapeuten und hauswirtschaftliche Mitarbeiter. Es gibt teilweise auch speziell ausgebildete Pallitativmediziner, die die Symptome der Patienten regelmäßig überwachen und eine Schmerztherapie durchführen. Sehr wichtig für das Funktionieren eines Hospizes sind auch die zahlreichen ehrenamtlichen Hospizhelfer, die auch für das (leibliche) Wohl der Gäste sorgen. Alle zusammen bilden ein Team, das versucht, den Gästen ihre letzte Zeit weitgehend schmerzfrei und angenehm zu gestalten.
Kosten
Die Kosten, die entstehen, um einen Patienten in einem Hospiz zu betreuen und zu versorgen, belaufen sich auf 220€ bis 270€ pro Tag und Patient. Diese Kosten übernimmt zu ca. 90% die zuständige Kranken- bzw. Pflegekasse, der Rest muss durch Spenden finanziert werden. Auf diese Weise wird zwar jedem Menschen - unabhängig von dessen finanziellen Mitteln - der Aufenthalt in einem Hospiz ermöglicht, doch ist jedes Hospiz stark auf finanzielle und ehrenamtliche Hilfen angewiesen. Angenommen, ein Hospiz hat Platz für 10 Gäste und die Versorgungskosten betragen 250€ Pro Tag und Person, macht das 2500€ pro Tag insgesamt und auf das Jahr betrachtet 912.500€. 90% davon sind 821.250€, die zahlt die Kasse, dann bleiben noch 91.250€, die in einem jahr allein durch Spenden aufgebracht werden müssen. Die Kosten, ein Hospiz zu bauen, betragen je nach Ort und Ausstattung des Heims 2,5 Mio € bis 3,5 Mio €.