M8 Bruchgleichungen
Zu Beginn der Bruchterme haben wir gebrochen-rationale Funktionen betrachtet. Im folgenden Bild sind die zwei Graphen der Funktionen und gezeichnet.
Die zwei Graphen schneidet sich in einem Punkt. Die Koordinaten des Schnittpunkts S kann man ablesen. Das Ablesen der x-Koordinate ist vage, die y-Koordinate ist besser zu erkennen. Es ist S(-0,7;-1,5). Aber ist man sich sicher?
Bei der Behandlung linearer Funktionen hatten wir auch schon den Schnittpunkt zweier Geraden. Wir haben die Geraden gezeichnet und aus dem Diagramm den Schnittpunkt abgelesen. Wir haben aber auch den Schnittpunkt berechnet, indem wir die zwei Geradengleichungen gleichgesetzt haben. Dieses Rechenverfahren wollen wir nun hier bei unseren zwei Hyperbeln auch anwenden. Im Schnittpunkt haben beide Funktionsgraphen den gleichen x- und den gleichen y-Wert. Wir setzen die beiden Funktionsterme (gleiche y-Werte) gleich . Nun muss man diese Gleichung lösen und erhält die x-Koordinate des Schnittpunktes.
Merke:
Eine Bruchgleichung ist eine Gleichung mit mindestens einem Bruch, der die Unbekannte im Nenner enthält. |
Wie löst man nun die Bruchgleichung ? Wie löst man überhaupt eine Bruchgleichung?
1, Immer wenn man Bruchterme hat muss man sich zuerst überlegen, welche Zahlen man für x einsetzen darf. Das liefert die Definitionsmenge der Bruchgleichung. Hier stehen die Terme x und 2+x in den Nennern. Nenner dürfen nicht Null werden, also darf man x = 0 und x = -2 nicht einsetzen. Die Definitionsmenge hier ist also D = Q\{-2;0}.
2. Nun mulitpliziert man die Gleichung mit dem Term , dann erhält man
Beim Bruch auf der linken Seite der Gleichung haben Zähler und Nenner den gleichen Faktor x, beim Bruch auf der rechten Seite der Gleichung haben Zähler und Nenner den gleichen Faktor 2+x. Gleiche Faktoren kann man bei Brüchen kürzen.
Diese Gleichung löst man und erhält als Lösung .
3. Nun gibt man noch die Lösungsmenge an. ist ein Element der Definitionsmenge (in D sind nur 0 und -2 herausgenommen). L=Q\}
Bemerkung
In den Beispielen konntest du die Bruchgleichung meist mit dem Produkt der Nenner multiplizieren. Durch Kürzen fielen die Nenner weg und du konntest eine "normale" Gleichung lösen.
Wir betrachten die Bruchgleichung: und bestimmen als Definitionsmenge D = Q\{-1;0;1}
Wenn du die Bruchgleilchung mit dem Produkt der Nenner (x2-x)(x2-1) multiplizierst, dann erhältst du:
und gekürzt:
Man kann nun Vereinfachen: und oder .
Dies ist eine quadratische Gleichung, die du nicht lösen kannst! Das lernst du erst in der 9. Klasse.
Man kann hier den Hauptnenner zum Multiplizieren der Gleichung finden, indem man sein kgV (kleinstes gemeinsame Vielfache) bestimmt.
Den Hauptnenner findest du immer als kgV (kleinstes gemeinsame Vielfache) der einzelnen Nenner.
Die Terme und haben die Nenner x2-x und x2-1.
Beide Nenner kann man in ein Produkt umwandeln:
und
Die zweite Differenz x2-1 kann man tatsächlich so zerlegen. Überprüfe es, indem du das Produkt (x-1)(x+1) ausmultiplizierst.
Nun nimmt man alle Faktoren des nenners des Bruches auf der linken Seite, also x(x-1). Bei den Faktoren des Nenners des Bruches der rechten Seite kommt (x-1) bereits vor. Deshalb nimmt man nun nur noch (x+1) als Faktor hinzu, so dass man die Bruchgleichung mit dem Produkt x(x-1)(x+1) multipliziert.
Man erhält nun diese Gleichung, dabei werden die Nenner als Produkte (, die wir uns gerade überlegt hatten) geschrieben.
Nun kann man beim linken Bruch die gemeinsamen Faktoren x(x-1) und beim rechten Bruch die gemeinsamen Faktoren (x-1)(x+1) kürzen.
Diese Gleichung lässt sich lösen: und es ist .
Damit erhält man tatsächlich eine Lösung, die in D enthalten ist. L = {-6}.
Du kannst gerne die Probe machen, indem du für x die gefundene Zahl -6 einsetzt:
linke Seite: und rechte Seite:
Dadurch dass wir die einzelnen Bruchnenner faktorisiert haben und die Faktoren nur so oft verwendet haben wie sie in den einzelnen Nennern vorkamen, konnten wir die Aufgabe lösen.
Du findest den Hauptnenner mit dem du die Bruchgleichung multiplizierst, indem du alle Faktoren der einzelnen Bruchnenner so oft für den Hauptnenner verwendest wie sie in den einzelnen Nennern vorkommen. 1. Die Nenner und werden faktorisiert: und |
Zum Schluss noch ein schwieriges Beispiel:
Die zwei Graphen schneidet sich in zwei Punkten. Die Koordinaten des rechten Schnittpunkts S kann man ablesen. Es ist S(2;1). Die Koordinaten des zweiten Schnittpunkte T kann man nicht so leicht ablesen. Es könnte T(0,5;-2) sein. Aber ist man sich sicher?
Eine Überprüfung wäre hier durch Einsetzen von x im Funktionsterm möglich. Wenn der richtige y-Wert herauskommt, dann hat man die richtigen Koordinaten des Schnittpunkts. Es ist f(2)= 1 = g(2) und f(0,5) = -1 = g(0,5). Also richtig abgelesen!
Bei der Behandlung linearer Funktionen hatten wir auch schon den Schnittpunkt zweier Geraden. Wir haben die Geraden gezeichnet und aus dem Diagramm den Schnittpunkt abgelesen. Wir haben aber auch den Schnittpunkt berechnet, indem wir die zwei Geradengleichungen gleichgesetzt haben. Dieses Rechenverfahren wollen wir nun hier bei unseren zwei Hyperbeln auch anwenden. Im Schnittpunkt haben beide Funktionsgraphen den gleichen x- und den gleichen y-Wert. Wir setzen die beiden Funktionsterme (gleiche y-Werte) gleich . Nun muss man diese Gleichung lösen und erhält die x-Koordinate des Schnittpunktes.
Man muss die Glelichung lösen.
1. Man bestimmt die Definitionsmenge. In den Nennern stehen die Terme x-1 und x. Nenner dürfen nicht Null werden, also darf man x = 1 und x = 0 nicht einsetzen. Die Definitionsmenge hier ist also D = Q\{0;1}.
Nun kann man daran gehen die Gleichung zu lösen. Was bei Bruchgleichungen immer stört sind die Brüche. Mulitpliziert man die Gleichung mit dem Term (x-1)x, dann erhält man
Im Zähler und Nenner des Bruchs auf der linken Seite der Gleichung steht der gleiche Faktor x-1 und auf der rechten Seite der
Gleichung der gleiche Faktor x. Gleiche Faktoren kann man kürzen!
Dies ist eine Gleichung, die man nun lösen muss.
Diese Art von Gleichung lernst du in der 9. Klasse zu lösen. Aber wir haben ja schon zwei Lösungen x = 2 und x = 0,5.
Setzt man für x diese Werte ein, dann ist die Gleichung richtig.
Man kann den Term auch als Produkt schreiben: .
(Multipliziere das Produkt aus, dann erhältst du den Term auf der linken Seite
Ein Produkt hat den Wert 0, wenn ein Faktor den Wert 0 annimmt. Der erste Faktor x-2 hat für x = 2 den Wert 0,
der zweite Faktor x-0,5 hat für x = 0,5 den Wert 0. Das sind unsere beiden Lösungen vom Ablesen am Graphen.
Zuletzt gibt man noch die Lösungsmenge an: L = {0,5; 2}