M11 Die Ableitung der Umkehrfunktion
Wiederholung
Die Funktion hat die Umkehrfunktion .
In der 9. Klasse hatte man die Quadratfunktion mit D = R. Die Umkehrung des Quadrierens ist das Wurzelziehen und man hatte die Wurzelfunktion als Umkehrfunktion der Quadratfunktion. Die Wurzelfunktion ist mit D = .
Merke:
Eine Funktion ist im Intervall [a;b] umkehrbar, wenn in dem Intervall [a;b] streng monoton ist. |
Die strenge Monotonie erhält man mit Hilfe der Ableitung von f.
Die Umkehrfunktion zu einer Funktion findet man immer mit diesen Schritten: 1. Schränke die Definitionsmenge von so ein, dass streng monoton ist. 2. Löse die Funktionsgleichung y = f(x) nach x auf. 3. Vertausche x und y. 4. Die Definitionsmenge der eingeschränkten Funktion ist die Wertemenge der Umkehrfunktion und die Wertemenge von ist die Definitionsmenge von . Man erhält den Graphen der Umkehrfunktion durch Spiegelung des Graphen der Funktion an der Winkelhalbierenden des I. und III. Quadranten. |
Auf dieser Seite wird dies an Beispielen erklärt.
Hier sind auch Beispiele ohne Berücksichtigung der Definitionsmenge.
D = R und W = R+.
In D = R ist die Exponentialfunktion streng monoton steigend, also umkehrbar.
In der Gleichung y = ex werden x und y vertauscht und die neue Gleichung nach y aufgelöst.
x = ey ergibt nach y aufgelöst y = ln(x).
Die Umkehrfunktion der e-Funktion mit D = R und W = R+ ist die natürliche Logarithmusfunktion mit D = R+ und W = R. |
Die Ableitung der Umkehrfunktion
Die Umkehrfunktion macht die Wirkung der Funktion rückgängig. Es ist , wenn x positiv ist. Da die Quadratfunktion beim Bilden der Umkehrfunktion auf D = eingeschränkt wurde. die die x positiv und die Umkehrung ist in Ordnung.
Wenn man die Verkettung betrachtet, dann ist , da die Verkettung der beiden Funktionen ihre Wirkungen aufheben und man erhält wieder x.
Nun ist .
Ersetzt man , dann ist . Dabei ist .
Also ist und . Ersetzt man wieder z durch , dann hat man wegen die Ableitung der Umkehrfunktion
Merke:
Die Ableitung der Umkehrfunktion der Funktion ist |
Beispiele:
1. Die Quadratfunktion hat die Umkehrfunktion (mit passenden Definitionsmengen, die hier nicht interessieren)
Dabei ist und .
Desweiteren ist .
Nun ist
2. Die Funktion mit D = R ist eine quadratische Funktion, deren Graph den Scheitel bei (0,5; 1,5) hat. Der Graph ist eine nach oben geöffnete Parabel. Die Funktion ist für x [0,5;[ streng monton zunehmend. Die Wertemenge ist W = [1,5;[
Die Umkehrfunktion erhält man, indem man die Gleichung y = (x-0,5)2 + 1,5
1. nach x auflöst.
und dann
2. x und y vertauscht
Also ist die Umkehrfunktion mit D = [1,5;[ und W = [0,5;[.
Der Funktionsterm der Funktion lässt sich umformen in und hat die Ableitung .
Ist , dann ist die Ableitung der Umkehrfunktion
In D = R ist streng monoton steigend, also umkehrbar.
- In der Funktionsgleichung werden x und y vertauscht:
- Die Gleichung wird nach y aufgelöst:
und die Umkehrfunktion ist
Es ist .
Damit erhält man , das ist der Term, den man auch mit der Potenzregel erhält.
2. a) Die Definitionsmenge der Funktion f ist bereits so, dass f dort streng monoton ist.
Die Umkehrung des Potenzierens ist das Wurzelziehen, also ist die Umkehrfunktion eine Wurzelfunktion.
- In der Funktionsgleichung y = f(x) werdem x und y vertauscht:
- Die Gleichung nach y auflösen ergibt
Also ist die Umkehrfunktion mit n N, D = .
Die Ableitung erhält man mit .
b) Die Ableitung der Umkehrfunktion erhält man durch .
Also muss man zuerst ableiten. Es ist .
Hiervon muss man den Kehrwert bilden und statt x setzt man ein. Mit erhält man
Die Ableitung der e-Funktion ist f '(x) = ex.
Auch hier erhält man die Ableitung der Umkehrfunktion durch .
Es ist für die Umkehrfunktion
.