8a 2019-20: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Und es geht weiter: | ||
+ | Der Verwalter: Dieser hat das Pferd geraubt, weil ("cum" + Konj.) er das Landgut verlassen wollte. Es gehört sich (Es ist nötig), dass (AcI) du, Herr, mit Strafen jeder (jeglicher) Art gegen den Verbrecher vorgehst. (''Der Verwalter möchte also, dass sein Herr den Sklave hart bestraft, denn er sei ja nun mal ein Dieb.'') | ||
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+ | Der Vater: Halte den Zorn zurück ("retine" = Imperativ), Verwalter! Du wünschst (verlangst), dass (AcI) ich (= "me") durch Zorn ("ira" = Abl.) veranlasst ("adductum" = PPP, gehört zu "me"; man könnte auch einfach sagen "aus Zorn" und "adductum" weglassen) den Dieb bestrafen werde (Infinitiv Futur Aktiv). Aber die Menschlichkeit hält mich (davon) ab: Durch die Menschlichkeit veranlasst (s. o., oder: "Aus Menschlichkeit ...") werde ich Xanthus verschonen ("parcam" = Futur I, "parcere" steht mit dem Dativ = "Xantho"), wenn er zurückkehrt (oder "zurückgekehrt ist"; "redierit" = Futur II, im Deutschen dafür Präsens o. Perfekt). Denn wir wissen, dass (AcI) jeder (= "quemque") sich selbst (= "se ipsum") am meisten liebt. In einem solchen (derartigen) Unglück ist sich (= "sibi") jeder der Nächste, jeder zieht sein Wohl (= "suam salutem") dem Wohl ("saluti" = Dat.) der anderen (= "aliorum") vor. | ||
+ | (''Calpurnias Vater berücksichtigt also die besondere Situation, er hat Verständnis dafür, dass Xanthus, der eigentlich immer ein zuverlässiger Sklave war (vgl. Calpurnias Zwischenruf Z. 9f.), das Gefahrengebiet aus Angst um sein Leben fluchtartig verlassen hat.'') | ||
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+ | Calpurnia: Du bist (= "es") gnädig und menschlich, Vater. | ||
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+ | Verbessert bitte wieder eure Übersetzung! Ich hoffe, dass ich wieder ein paar Fragen beantworten konnte. | ||
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+ | Bis Montag wäre Zeit, ein paar Wortschätze zu wiederholen. Wie wäre es mit 87, 88 und 89?! | ||
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Version vom 20. Mai 2020, 06:48 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Latein
Hier bekommt ihr künftig bis zu den Osterferien Arbeitsaufträge, zunächst mal für den Rest der Woche
bis zum 20. 03.
zu Kapitel 86
1 Lerne bzw. wiederhole den Wortschatz zu diesem Kapitel! (Denke an das Vokabelheft!)
2 Wiederhole die Bildung des Komparativs und Superlativs des lat. Adverbs! (Hefteintrag, Buch S. 148)
3 Bilde dann zu den folgenden Adverbien jeweils den Komparativ und den Superlativ!
- facile - acriter - bene - clare - felix - iucunde - male - misere - diligenter - turpiter - multum - honeste - crudeliter
Um den Komparativ und Superlativ der lat. Adverbien bilden zu können, musst du wissen, wie die entsprechenden lat. Adjektive gesteigert werden.
Wiederhole dazu zunächst die Einträge im Grammatikheft!
Beachte, dass es auch unregelmäßige Steigerungsformen gibt!
"multum" (viel) hat als Adverb die Steigerungsformen "plus" (mehr) und "plurimum" (am meisten) (Bsp. multum valere = viel/großen Einfluss haben, plus valere, ...)
4 Übersetze dann im Lateinbuch auf der Seite 44 e) "Ein schneller Mensch"! Da macht sich jemand über einen lustig, der es immer besonders eilig hat.
Die Lösungen gibt es jeweils am Freitag bzw. am Wochenende.
Hier also die Lösungen zu 3 u. 4:
3
facile - facilius - facillime / acriter - acrius - acerrime / bene - melius - optime / clare - clarius - clarissime / felix - felicius - felicissime / iucunde - iucundius - iucundissime / male - peius - pessime / misere - miserius - miserrime / diligenter - diligentius - diligentissime / turpiter - turpius - turpissime / multum - plus - plurimum / honeste - honestius - honestissime / crudeliter - crudelius - crudelissime
4
1 Hört (Imperativ) von einem sonderbaren Mann! Jener hat alles (Neutrum) sehr schnell gemacht:
2 Schneller als ein Pferd lief er durch die Straßen; schneller grüßte er auf dem Forum seine Freunde als jene ihn; er antwortete schneller, als er gefragt worden war (Plqpf.) .
3 Denn sehr leicht erkannte er das (Neutrum), was andere sagen wollten. (Er gab also schon die Antwort, bevor die Frage gestellt worden war.)
4 Er machte häufiger (öfter) wenige Worte als viele (Worte). (Soll heißen, dass er sich immer sehr kurz fasste, weil er es immer eilig hatte.)
5. Bald aber schwieg er völlig (ganz): Er führte sein Leben nicht nur sehr schnell, sondern verlor es auch sehr schnell.
Kommt gut und vor allem gesund durch die Wochen!
Am Montag geht es weiter.
Jetzt die Arbeitsaufträge für die Woche bis zum 27.03.
1 Lerne die Vokabeln zu Kap. 87 und Kap. 88!
2 Übersetze T 86!
Dazu ein paar Hinweise:
a) Im ersten Satz gibt es das PC (Participium coniunctum) diligentius aliquid cogitans (Z. 1): Übersetze dieses mit einem Modalsatz, also "wobei ..." Ein PC hast du auch in Z. 8: manum meam prehendens. Ergänze hier "dixit", also "Et ille dixit manum meam prehendens" und übersetze dieses PC auch mit einem Modalsatz.
b) Übersetze in Z. 16 "putare" mit "halten für"
c) Denke daran, dass es auch beim Adverb die Möglichkeit gibt, den Komparativ mit "zu..." oder "ziemlich...", den Superlativ mit "sehr..." zu übersetzen!
c) Informiere dich vor dem Übersetzen über Mäzenas (z. B. S. 44 I)! Wen bezeichnen wir heute als einen "Mäzen"?
Hier die Übersetzung von T 86
Nimm micht mit!
Ich ging zufällig (gerade) über das Forum, wobei ich über irgendetwas ziemlich (recht)sorgfältig(konzentriert) nachdachte, als mir (irgend)ein Mann begegnete: "Was machst du", sagte er, "(mein) Bester? Kennst du micht (etwa) nicht? Ich bin ein berühmter Dichter." - "Es ist gut", sagte ich, aber ich habe keine Zeit, weil ich möglichst schnell einen (gewissen) Freund besuchen will.
Während ich schneller zu laufen anfange, sagte jener: "Aber ich bin ein sehr begabter Dichter (von großer Begabung). Niemand kann schneller als ich (me = Abl.coomparationis) hundert Verse schreiben. Außerdem kann ich angenehm singen und tanzen. Schau! Wer kann seine (Körper)Glieder angenehmer (einnehmender) bewegen?" Dann sagte ich: "Warum erzählst du mir dies alles?" Und jener sagte, wobei er meine Hand ergriff: "Du lebst ("leben" im Sinne von "Umgang haben") mit Mäzenas ziemlich vertraut). Niemand führt ein glücklicheres Leben als jener." "Was", sagte ich, willst du also" - "Sicherlich kannst du mich Mäzenas empfehlen. Warum führst du mich nicht dorthin?" Ich antwortete: "Sich Mäzenas zu nähern (M. aufzusuchen) ist schwieriger, als du glaubst." Aber jener erwiderte: "Ich werde mir sehr leicht einen Zugang verschaffen: Mit Geschenken werde ich seine Sklaven bestechen. Wie du siehst, kenne ich fast alle Listen." - "Wir leben dort", sagte ich, "nicht so, wie du meinst." Bei Mäzenas haben nicht diejenigen den größten (einen sehr großen) Einfluss (im Sinne von "gelten"), die sich (selbst) für die Weisesten (für sehr weise) halten. Auch hat derjenige keinen Einfluss, der entweder viel besitzt oder ziemlich schnell Gedichte verfassen kann. Am meisten Einfluss hat (... gilt) derjenige, den die Musen lieben. Lebe wohl!
Und jetzt die Aufgabe für die dritte Woche.
Wir werden den Grammatikstoff von 87 und 88 (irgendwann) in der Schule besprechen, d. h. dass es ab heute nur ein paar Aufgaben zur Wiederholung von bereits Besprochenem gibt.
1 Zunächst kannst du dir die Vokabeln 77 - 88 immer wieder mal vornehmen, was auch für eine künftige Schulaufgabe gut ist. Es dauert lange (!), bis man die Vokabeln so sicher kann, dass man sie am übernächsten Tag nicht schon wieder vergessen hat. Lerne regelmäßig, nimm dir nicht zu viel vor!
2
Auf der Seite 51 findest du drei Aufgaben, die du bearbeiten kannst: die Aufgabe a, a' (zur Steigerung des Adverbs) und e (zum Optativ)
"Rumänisch" ist auch eine "romanische" Sprache. Das kannst du gut an der Aufgabe f sehen.
Am Mittwoch gibt es die Lösungen und weitere Übungsmöglichkeiten zur Wiederholung.
Hier also die Lösungen:
a)
misere (miserius, miserrime) vivere erbärmlich (erbärmlicher, am erbärmlichsten) leben ("erbärmlich" kann man eigentlich kaum steigern) superbe (superbius, superbissime) reprehendere überheblich/hochmütig kritisieren fortiter (fortius, fortissime) sustinere (etwas) tapfer ertragen
a')
1 diligentissime 2 honestius 3 acrius 4 celerrime 5 felicius - felicissime 6 vehementius - vehementissime
f)
Ich denke, dass du dafür keine Lösung brauchst. (Bei "sunt" denkt man eigentlich nicht an die 1. Sg.: "Da, sunt." - "Ja, bin ich.")
Das soll jetzt mal reichen. Doch noch ein Hinweis: Wie du weißt, gibt es in jedem Lateinbuch am Schluss immer ein "tolles" Tabellarium. Wie wäre es mit einer Wiederholung der Verbformen. Inzwischen kennst du alle, auch die Konjunktive. Auf den Seiten 208 - 213 findest du diese Verbfomren in Campus III.
Schöne Ferien!
Jetzt geht es also - vorerst hier - mit Latein weiter. Ich werde mich künftig jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag bzw. am Wochenende auf diesem Wege bei euch melden.
Sorry! Ich habe entdeckt, dass ich bei "superbius" (s. oben) das "b" vergessen habe. Jetzt ist es drin.
Wiederholt bitte bis Mittwoch die Wortschätze 86 und 87. Hoffentlich habt ihr nicht wieder alles vergessen. Übertragt außerdem die Vokabeln zu Kapitel 88 ins Vokabelheft und lernt diese neuen Vaokabeln. Übrigens könnte man die Zeit auch dazu nutzen, das Vokabelheft zu kontrollieren und Lücken zu ergänzen. Am Mittwoch geht es dann (langsam) mit einem neuen Grammatikstoff weiter.
Der Grammatikstoff der Kapitel 87 und 88 ist das Gerund bzw. Gerundium. Übertrage Folgendes ins Grammatikheft!
als Überschrift: Das Gerund(ium) - Teil 1
Wie im Deutschen (singen - das Singen) kann auch im Lateinischen aus einem Verb ein Substantiv/Nomen werden, es wird also substantiviert bzw. nominalisiert. Und als Nomen wird es nicht mehr konjugiert, sondern dekliniert, kann also in einem bestimmten Kasus stehen.
Das lat. Gerund wird mit -nd- gebildet. Angehängt wird die Endung für den Genitiv, Dativ (selten), Akkusativ und den Ablativ:
-i für den Genitiv, -o für den Dativ, -um für den Akkusativ und -o für den Ablativ
Es gibt nur (!) diese Endungen (also z. B. auch keinen Pl.)!
Für den Nominativ gibt es keine eigene Form. - Bsp. Errare humanum est. - (Das) Irren (Nom.) ist menschlich. Frage: (Wer) Was ist menschlich? Da steht also einfach die normale Grundform "errare".
Beispiel:
(Nominativ cantare das Singen) Genitiv canta-nd-i des Singens (Dativ canta-nd-o dem Singen) sehr selten Akkusativ ad canta-nd-um zum Singen nur mit der Präposition "ad" Ablativ canta-nd-o durch das Singen in canta-nd-o beim Singen
Den Dativ musst du dir eigentlich nicht merken. Du kannst davon ausgehen, dass es sich bei der Endung -o in den Texten im Lateinbuch um den Ablativ handelt. Der Akkusativ kommt nur mit "ad" vor, der bloße Ablativ (also ohne "in") wird mit "durch ...", der Ablativ mit "in" mit "bei ..." übersetzt.
Oben hast du die Formen für die Verben der a-Konjugation. Die Bildung bei den anderen Konjugation ist gleich (Den Dativ habe ich weggelassen.):
e-Konj.: mone-nd-i Gen.), ad mone-nd-um (Akk.), (in) mone-nd-o (Abl.)
i-Konj.: audi-e-nd-i, ad audi-e-nd-um, (in) audi-e-nd-o
kons. Konj.: leg-e-nd-i, ad leg-e-nd-um, (in) leg-e-nd-o
kons. Konj. mit i-Erweiterung: cap-i-e-nd-i, ad cap-i-e-nd-um, (in) cap-i-e-nd-o
Und jetzt die Aufgaben bis Freitag:
Übersetze zu diesen neuen Formen im Lateinbuch die E-Sätze auf der S. 46 und wiederhole bis Freitag die Vokabeln zu Kapitel 87!
1. Mäzenas: "(Das) Schreiben ist deine schwierige Sache. (vgl. den Satz: Errare humanum est.)
Erst in den nächsten Sätzen hast du die neuen Gerund-Formen!
Mache dann noch die Übungen a) und b) auf dieser Seite. Bei a) kannst du den Dativ weglassen. Die Übung b) zeigt dir, dass man manchmal etwas genauer hinschauen muss! Bestimme zusätzlich die Formen, bei denen es sich nicht um ein Gerund handelt!
Und wieder die Lösungen, zunächst die E-Sätze auf der Seite 46. Größere Probleme hat es damit hoffentlich nicht gegeben.
E 1. s. o.
2. Deshalb sind (nur) wenige Menschen zum (auch: für das/fürs) Schreiben (gemeint wohl das Schreiben bzw. Verfassen z. B. von Gedichten) geeignet (im Sinne von: fähig, begabt).
3. Die Götter haben den Menschen die Kunst des Schreibens geschenkt.
4. Ich helfe den Dichtern (im Lat. iuvare m. Akk.) nicht nur mit Geld, sondern auch durch Loben und (durch) Ermahnen.
5. Während ich Gedichte höre, schließe ich oft die Augen. Beim Hören schließe ich die Augen.
S. 56 a)
Das dürfte auch nicht schwierig gewesen sein. Die Formen der Reihe nach (ohne Dativ):
laudandi, ad laudandum, (in) laudando / tacendi, ad tacendum, (in) tacendo / inveniendi, ad inveniendum, (in) inveniendo / cognoscendi, ad cognoscendum, (in) cognoscendo / faciendi, ad faciendum, (in) faciendo
S. 56 b)
Folgende Formen sind ein Gerund:
prehendendo, monendi, descendendo, descendendi, reprehendendo, reprehendendum
Und die anderen: prehendo Ind. Präs. - monenti PPA Dat.Sg. - descendo Ind. Präs. - descendenti PPA Dat. Sg. (wie bei "monenti") - reprehendo Ind. Präs. - reprehensum PPP
descendi: Ind. Perf. (vgl. die Stammformen: descendere, descendo, descendi), es könnte auch (theoretisch) der Inf. Präs. Passiv sein
Um langsam die Verwendung und Übersetzung des Gerunds zu üben, machst du bitte bis Monatag zunächst mal die Übungen c) und e) auf dieser Seite.
zu c): Es geht hier die Verwendung des Gerunds im Genitiv:
Wie das Beispiel zeigt, sollst du zunächst jweils das Gerund im Gen. selbst bilden und dann überetzen!
also: ars scribendi (Das Gerund ist hier ein Genitivattribut. Frage: Was für eine Kunst?)
die Kunst des Schreibens, die Schreibkunst, die Kunst zu schreiben
Merke dir, dass man bei der Übersetzung des Gerunds hier auch den Infinitv verwenden kann.
Noch ein Beispiel: ars dicendi gemeint ist hier die in der Antike besonders wichtige "Redekunst" '(griechisch: Rhetorik), auch: die Kunst des Redens, die Kunst zu reden)
zur Übung e):
Hier sollst du zunächst die sinnvollere Variante auswählen und dann übersetzen.
das erste Beispiel: Hier macht wohl "in audiendo" mehr Sinn als "ad audiendum": beim (Zu)Hören lachen
Am Montag melde ich mich wieder.
Jetzt also wieder die Lösungen zu den beiden Übungen:
zu c) ars cantandi - die Gesangskunst / ars dicendi (s. o.) / ars volandi - die Flugkunst / voluntas effugiendi - der Wille (die Absicht) zu entfliehen (entkommen) / voluntas manendi - der Wille zu bleiben / cupiditas legendi - das Verlangen zu lesen (auch: die Leselust) / modus vivendi - die Lebensweise (-art, die Art zu leben)
zu e) 1 in audiendo: beim Zuhören lachen. 2 ad scribendum: den Sklaven zum Schreiben herbeirufen (holen) 3 ad legendum: ein Buch zum Lesen auswählen 4 in cogitando: beim Denken (Nachdenken) schweigen 5 ad recitandum: ein für das/zum Vorlesen (Vortragen) geeignetes Gedicht
Vergleiche damit deine Lösungen. Bei c) habe ich nicht alle möglichen Übersetzungen aufgeschrieben. So kann man natürlich z. B. auch "die Kunst des Fliegens/zu fliegen" sagen, ...
Und die Hausaufgabe bis Mittwoch:
1 Übersetze den Text "Statt Stadt Land" auf der Seite 47 bis Z. 9 (sedeo)! Wie man unschwer (Woran?) erkennen kann, handelt es sich um einen Brief. Der Dichter Horaz preist darin das Leben auf dem Land bzw. auf seinem Landgut (jeweils "rus"), das er dem Leben in der (lauten, ...) Stadt vorzieht.
2 Wiederhole die Vokabeln zu Kapitel 87!
Jetzt also die Übersetzung mit ein paar Kommentaren. Alle Fragen kann ich leider so nicht klären.
Horaz grüßt seine (Freund) Tibull (Diese Grußformel war so ein Standard, dass sie auch abgekürzt wurde: Horatius Tibullo s. s. d.). Mäzenas hat mir ein kleines Landgut gegeben, wie du weißt - endlich kann ich wahrhaft (richtig) leben! ("vere" ist ein Adverb. Frage: Wie?) Jetzt habe ich (statt "ist mir") eine angenehme Art zu leben, Tibull. (Klingt nach Übersetzung. Sinngemäß: Endlich kann ich/ist es mir möglich, angenehm zu leben.) (Immer) Wenn ich mich dorthin zurückgezogen habe ("recepi" = Perf.), vermisse ich selten die Stadt. Hier will ich bleiben.
Betrachte jene Menschen (eig. "Sterblichen"), die (welche) in der Stadt ein unsicheres Leben führen! Diese vernachlässigen - mit tausend Geschäften (Aufgaben, Angelegenheiten) beschäftigt - die Kunst zu leben (und zwar richtig zu leben) völlig. Ich (betont) aber (dagegen) werde auf dem Land weder durch die (Menschen)Menge noch durch das Geschrei der Menschen verwirrt (in Verwirrung gebracht). Weder Neid noch das Verlangen nach Gold beunruhigen mich.
Um auszuruhen1 (Um zu ruhen/Wegen des (Aus)Ruhens) sitze ich oft unter (irgend)einem Baum. Wie (sehr) macht es ("mir" könnte man ruhig ergänzen)Freude (erfreut es "mich' oder: "Welch große Freude macht es, ..."), das fruchtbare Vieh (da geht nur Sg.) (die fruchtbaren Tiere) zu sehen, wie (sehr) macht es (mir) Freude, die Lieder der Vögel zu hören (den Liedern/dem Gesang der Vögel zuzuhören/zu lauschen)! Hier werde ich durch (Abl.) das Ruhen, Schweigen und Nachdenken erfreut, hier habe ich (statt "ist mir", s. o.) die größte Lust zu lesen. Das ländliche Leben gibt mir die willkommene Zeit zum (fürs) Schreiben. In jener Ruhe ist es mir möglich, sehr angenehm zu leben.
Kennst du den Ausspruch Epikurs, jenes göttlichen (natürlich nicht wörtlich zu verstehen) griechischen Philosophen? "Genieße (bzw. Nutze den Tag - und zwar sinnvoll)!" Ich (betont) gebe gerne zu (gestehe gerne), dass ich auf dem Land nach der Art des Epikur lebe. Auf dem Land werde ich durch die Ruhe erfreut, auf dem Land kann ich nicht die Zeit zu leben (uns zwar "richtig" und nach seinen Vorstellungen, weil es nichts gibt, was ihn davon abbringen/abhalten könnte) aufschieben. Lebe wohl!
1 "causa" mit vorausgehendem (!) Genitiv (dabei handelt es sich gerne auch um ein Gerund, s. o.) wird in der Regel mit "wegen" übersetzt, also wie eine Präposition.
z. B. legendi causa - wegen des Lesens, quiescendi causa (s.o.) - wegen des (Aus-)Ruhens
Merke dir, dass man einene solchen Ausdruck (oft) besser mit "um ...zu" wiedergeben kann. Das ist dann natürlich nicht "falsch". Also auch: um zu lesen, um auszuruhen/um zu ruhen
Tippfehler entdeckt?!
Bis Montag hast du wieder Zeit, deine Übersetzung genau zu verbessern und die letzten beiden Wortschätze, also 87 und 88, zu wiederholen. Steht alles im Vokabelhfet, nein: Vokabelheft?! Schreibe schon mal die Vokabeln zu Kapitel 89 hinein!
Heute zunächst mal ein Hefteintrag:
Die Überschrift lautet: Das Gerund - Teil 2
Das lat. Gerund kann auch mit "Erweiterungen" verwendet werden, nämlich mit
- einem Objekt und
- einem Adverb (!).
Daran sieht man, dass es sich ursprünglich ja um ein Verb handelt:
Beispiele:
Gerund ohne Erweiterung:
ars scribendi = die Kunst des Schreibens, die Kunst zu schreiben
Gerund mit Erweiterung:
ars carmina scribendi = die Kunst des Schreibens von Gedichten, besser: die Kunst, Gedichte zu schreiben Hier ist das Gerund also durch ein Akk.-Objekt erweitert.
ars carmina bene scribendi = die Kunst, Gedichte gut zu schreiben
Hier ist noch ein Adverb ergänzt.
Noch eine Bemerkung dazu:
Auch wenn es eigentlich von der Bedeutung her keinen Unterschied macht, darf man nicht sagen: die Kunst, gute Gedichte zu schreiben, denn als Adverb gehört "bene" nun mal zu "scribendi".
Bei "ars bona carmina scribendi" dagegen ist "bona" kein Adverb, sondern ein Adjektivattribut zu "carmina". Hier lautet die korrekte Übersetzung: die Kunst, gute Gedichte zu schreiben
Vor allem wenn das Gerund so erweitert ist, bietet sich die Übersetzung mit dem Infinitiv (zu) an!
Die Aufgaben bis zum Mittwoch (06.05.):
- Wiederhole die Vokabeln zu Kapitel 88!
- Übersetze auf der Seite 48 die E-Sätze!
- Bei b) auf dieser Seite siehst du, wie ein Gerund schrittweise erweitert werden kann. Übersetze jeweils, schreibe aber nur die Übersetzung der letzten Version auf, also z. B. ars librum bonum celeriter scribendi = ?
Und wieder die Lösungen:
Die Übersetzung der E-Sätze (S. 48):
1. "Die Kunst des Schreibens (... zu schreiben) ist schwierig" - "Ich (betont) kann schreiben."
2. "Ich meine, dass (AcI) die Kunst, Gedichte zu schreiben, schwierig ist." (die Kommas nicht vergesssen!) - Hier ist also das Gerund "scribendi" um das Objekt "carmina" erweitert.
"Ich (betont) habe diese Kunst gelernt."
3. "Ich werde (Fut. I) deutlicher (klarer) sprechen: Die Kunst, Gedichte gut zu schreiben, ist schwierig." - Hier ist das Gerund noch zusätzlich durch ein Adverb erweitert.
"Auch diese Kunst habe ich gelernt."
4. "Wer bist du? Catull oder Horaz?" (die Namen zweier sehr bekannter römischer Dichter)
- "Durch das Lesen meiner Bücher (legendo: Gerund im Abl.) wirst du erfahren, wer ich bin."
zur Übung b):
1. die Kunst, ein gutes Buch schnell zu schreiben ("bonum" gehört zu "librum", kein Adverb!)
2. die Absicht/der Wille, das Volk mit sehr guten ("optimis" gehört zu "carminibus") Gedichten immer wieder zu erfreuen (zu unterhalten)
3. durch das sorgfältige ("diligenter" gehört als Adverb zum Gerund "componendo" = Abl.) Verfassen von schönen Gedichten Ruhm erstreben (nach Ruhm streben)
Und gleich die Hausaufgabe bis Freitag (08.05.):
Lies dir auf der Seite 48 die knappen Infomationen über den Dichter Ovid durch und übesetze dann auf der Seite 49 die Zeilen 1 - 9.
In diesem Gespräch zwischen Ovid und seinem Vater geht es darum, dass dieser äußerst unzufrieden ist wegen des Berufswunschs Ovids, der unbedingt ein Dichter werden möchte. Gut findet er dagegen, dass sein anderer Sohn die Laufbahn eines Anwalts eingeschlagen hat.
Hoffentlich kann ich mich darauf verlassen, dass ihr die Aufgaben tatsächlich bearbeitet. Die Kenntnis der Vokabeln und des Grammatikstoffs muss ich voraussetzen!
Außerdem hoffe ich, dass es nicht zu schnell geht. Zweifellos gibt es aber noch einiges zu tun.
Jetzt die Übersetzung, wieder mit ein paar Anmerkungen:
Der Vater: Weißt du (etwa) nicht, warum ich (miserim = 1. Sg. Konj. Perfekt Aktiv) dich und deinen Brunder nach Rom geschickt habe? Ich wollte, dass (AcI) ihr die Kunst, gut zu reden (Es geht ihm also um die "Redekunst", die Rhetorik) lernt. Und sieh da das Beispiel (natürlich als "Vorbild") deines tüchtigen Bruders (Gen., "anständig" ist hier nicht so passend, "gut" sagt zu wenig aus): Der Eifer, das Recht zu lernen (studium = Nom., also das Subjekt; ihr habt für "studium" die Bedeutungen "Beschäftigung, Engagement, Interesse" gelernt; merkt euch, dass das Wort auch "eifriges Streben, Eifer, Lust, Begierde" bedeuten kann), hat ihn am meisten (besonders) entflammt (incendit = Perf. "entflammt" ist naürlich ein bildhafter Ausdruck); deshalb wird (erit = Futur I) er bald ein angesehener Anwalt sein. Und du? Du erzählst mir nichts als Träume: "Ich bin begierig (cupidus m. Gen. = quaerendi) danach, den Ruhm eines Dichters (Dichterruhm) zu erlangen (im Sinne von "erwerben wollen", ohne "wollen", weil da ja schon "begierig" steht)" Ich werde ("dicam" ist hier Futur I) dir (Dativ) sagen, was ich meine: Du bist ("es") nicht bereit (= paratus) zum Arbeiten (zu arbeiten); du kümmerst dich (statt "sorgen für, pflegen") nicht um Nützliches ("utilia" substantiviertes Adjektiv, Neutrum Pl.)
Ovid: Ich wünsche allerdings (freilich) etwas ganz anderes ("Entgegengesetztes"; "etwas" darf ergänzt werden). Schon als ich ein Junge (im Sinne von "Kind") war, hatte (Plqpf.) mich (me = Akk.) das (heftige) Verlangen, Gedichte zu schreiben, gepackt (ergriffen) - und das, was ich zu schreiben versuchte (= "temptabam"), war ein Vers (vgl. die knappen Informationen auf der Seite 48 unten). Warum erlaubst du mir nicht ("quin" = warum nicht), Verse ("versus" = Akk. Pl.) zu schreiben (statt "machen"; auch "schmieden")? In Rom loben viele ("multi" = Subj.) meine Begabung (Talent), Gedichte zu schreiben und vorzutragen.
Bitte bis Montag die Zeilen 10 - 17 übersetzen. Das ist nicht mehr so viel.
Schreibe außerdem die Vokabeln zu Kapitel 88 in Vokabelheft und lerne sie!
Noch ein paar Anmerkungen zu den Vokabeln:
subst. = substantivisch, d. h. das Wort steht "allein", gehört nicht zu einem weiteren Wort dazu
"quisque" = jeder, "quidque" steht bei Sachen und bedeutet entsprechend "alles" (Ergänze "alles"!)
adj. = adjektivisch, verwendet als Adjektivattribut (also z. B. jede Frau)
quisque = jeder, quaeque = jede, quodque = jedes (Schreibe dir das so ins Vokabelheft!)
Bitte wieder mit den "Beispielen" aufschreiben, die du mitlernst.
Merke dir z. B. auch, dass "optimus quisque" in der Regel mit "gerade die Besten" übersetzt wird.
Ein weiteres Beispiel: "fortissimus quisque" = gerade die Tapfersten
Das steht also ein Superlativ direkt vor "quisque"!
Bis Montag!
So jetzt der Rest von 88 T:
Der Vater: Dagegen ("contra" ist hier keine Präposition) kenne ich Dichter, die glauben, dass sie (AcI; se = sie) sich (= sibi, Dat.) durch die Herausgabe (Veröffentlichung) von Gedichten großen Reichtum ("opes", Pl. von "ops") verschaffen werden ("paraturos esse" = Infintiv Futur Aktiv, also Nachzeitigkeit). Dieselben (aber) brauchten (benötigten) (ein) wenig später die Hilfe anderer ("opus est": die Person, die etwas braucht, steht im Dat. = iisdem; was jemand braucht, steht im Abl. = auxilio). Nicht selten gehörte (oder "besaßen/hatten arme Dichter"; wörtlich: "... war armen Dichtern/poetis pauperibus = Dat.) armen Dichtern nicht einmal (= ne ... quidem) ein Haus (im Sinne von: "hatten ... nicht einmal ein Dach über dem Kopf").
Ovid: Kennst du (etwa) nicht das Ansehen Vergils und Horaz' ("Vergilii" u. "Horatii" jeweils Gen.)? Diese ("ii" = Nom. Pl. von "is" zu "poetae") Dichter zeigen sich (= se) als (erweisen sich als) hervorragend (ausgezeichnet).
Der Vater: Tatsächlich (In der Tat) bringst du bedeutende (große) Namen von Dichtern (Gen.) zur Sprache (... erwähnst du ...; gemeint wohl: die Namen bedeutender Dichter). Aber du, Junge, gehorche und gib die Verse ("versus" = Akk. Pl.) auf (im Sinne von "lass das Dichten sein"), oder ...
Ich hoffe, dass ich durch die Anmerkungen ein paar Fragen beantworten konnte.
Wie ich sehe, habe ich mich oben vertippt. Also nochmal als Hausaufgabe bis Mittwoch: Wiederhole die Vokabeln zu Kapitel 88 und lerne die Vokabeln von Kapitel 89! Meine Anmerkungen oben gehören zu 89. Diesmal keine schriftliche Hausaufgabe!
Falls du noch Zeit hast, kannst du im Anhang die Bildung der lat. Passivformen zunächst im Indikativ wiederholen. Du findest sie auf den Seiten 210 u. 211.
Jetzt zum neuen Grammatikstoff von Kapitel 89.
Neu ist ein bestimtes Pronomen, das ihr schon im Wortschattz zu diesem Kapitel gelernt habt. Es wird zweimal erwähnt:
- quisque (jeder), quidque (alles)/subst. = substantivisich (s. o.)
- quisque (jeder), quaeque (jede), quodque (jedes)/adj. = adjektivisch (s. o.)
Das das Pronomen keine bestimmte Person oder nichts Bestimmtes bezeichnet, sondern etwas verallgemeinert, spricht man von einem "unbestimmten" Pronomen bzw. von einem Indefinitpronomen.
Das Pronomen wird natürlich dekliniert, die Formen musst du aber nicht neu lernen, denn sie entsprechen vor dem "-que" denen des Relativpronomens. Ein paar Beispiele:
"cui-que" ist also ein Dat., "quem-que" und "quam-que" jeweils ein Akk., "cuius-que" ein Gen., "quo-que" ein Abl. usw.
Das Pronomen steht oft unmittelbar nach einem Pronomen (meist einem Reflexivpronomen), außerdem auch nach einem Superlativ.
Dazu die Beispiele in den E-Sätzen auf der Seite 54:
1 Omnes servi fugerunt. Locum suum quisque reliquit. - Alle Sklaven sind gefohen. Jeder hat seinen Platz verlassen.
("quis-que" ist der Nom., also das Subjekt, "suum" ein Reflexivpronomen.)
2 Dominus sperat se quemque capturum esse. (umgestellt)
Der Herr hofft, dass (da ist ein AcI) er (= se; Reflexivpronomen) jeden (Akk.-Objekt) fassen werde(wird; Infinitiv Futur Aktiv).
Das neue Indefinitpronomen steht also jeweils unmittelbar nach einem Refelxivpromenen (dazu gehören: "se", "sibi" und "suus,-a,-um")
3 Servi poenas timent; itaque fortissimus quisque alios monet.
Die Sklaven fürchten Strafen; deshalb ermahnen gerade die Tapfersten (die tapfersten) die anderen:
Hier steht "quisque" direkt nach einem Superlativ. Übersetze wie im Wortschatz beim Beispiel "optimus quisque".
4 "Cur poenas cuiusque generis timetis? Timete servitutem!"
Warum fürchtet ihr Strafen jeder (jeglicher) Art (von jeder Art)? Fürchtet (vielmehr, vor allem) die Sklaverei!
Hier ist das Pronomen adjektivisch verwendet; es gehört zum Wort "generis" = Gen. von "genus".)
Und die Hausaufgabe bis Freitag:
Übersetze die Sätze der Übung b) auf der Seite 54 und wiederhole die Vokabeln zu Kapitel 89!
Wie ihr seht, steht in den Sätzen 1, 2, 3 und 6 das Pronomens "quisque, ..." unmittelbar nach einem Reflexivpronomen und einmal nach einem Superlativ (5).
Und es geht weiter. Zunächst zur Übung b):
1 Im Deutschen am besten das Subjekt (= "quisque") nach vorne nehmen, also: Jeder fliehende Sklave ("fugiens" ist ein PPA zu "fugere, fugio") verrät sich (= "se") (irgendwann mal selbst). Das PPA könnte z. B. auch mit einem Relativsatz übersetzt werden: Jeder Sklave, der flieht, verrät sich.
2 Jeden (= "quemque", Akk.) verraten seine Spuren (Fußspuren, "vestigia sua" = Nom. Pl., also Subjekt).
3 Jeder (= "quisque") sucht seine Heimat auf.
4 Die Sklaven (= "servi", Nom. Pl., also Subjekt) eines jeden hartherzigen Herrn (= "cuiusque domini duri", jeweils Gen.) fliehen.
5 Achtung: Hier habt ihr einen Superlativ vor "quisque", also: Gerade die Tapfersten werden ergriffen (aufgegriffen).
6 Jedem (= "cuique", Dat.) bringt seine Flucht (= "fuga sua", Nom., also Subjekt) Verderben ("perniciei esse" habt ihr mit dieser Bedeutung gelernt.)
Das wars auch schon. Bitte bis Montag vom Text "Jeder ist sich selbst der Näöchste" (= Sibi quisque proximus est.) auf der Seite 55 die Zeilen 1 - 10 b übersetzen!
Noch ein Hinweis: "terra mota" (Z. 3) und "equo rapto" (Z. 8) ist jeweils ein Abl. abs.!
So, jetzt macht euch an die Arbeit! Wartet nicht bloß auf meine Übersetzung!!!
So, jetzt bitte eure eigene (!) Übersetzung verbessern!
Ihr habt hier wieder ein Gespräch. Die Situation, in der dieses stattfindet, ist in der Einleitung kurz angegeben.
Calpurnia: Sei gegrüßt, Verwalter! Sind alle (= omnes) auf dem Landgut gesund (auch: "Sind alle ... wohlauf?" oder "Geht es allen auf dem Landgut gut?" / Die Bedeutungen "stark sein" oder "Einfluss haben" für "valere" sind hier nicht passend. Dass es ein Fragesatz ist, erkennt man auch an dem "-ne".) Ist das Vieh unverletzt? Sind die Pferde unverletzt? (Die Tiere sind auf einem Landgut natürlich auch wichtig!)
Der Verwalter: Alle sind wohlauf. Aber (Da git es also wohl eine Einschränkung. Das Wort zeigt, dass ihm da doch etwas nicht gefallen hat.) jeder (= quisque) hat sich, nachdem die Erde gebebt hatte (oder "... sich bewegt hatte"; besser als: "nachdem die Erde bewegt worden war" / Abl. abs., Vorzeitigkeit beachten!), nur) um seine (eigenen) Angelgenheiten ("suas" gehört zu "res") gekümmert (oder: "Aber jeder hat, ... , (nur) für ... gesorgt." / Wie der folgende Satz zeigt, geht es ihm dabei vor allem um das Verhalten der Sklaven.) Da ermahnte ich die Sklaven, die von Furcht heftig bewegt worden waren (Das ist die "wörtliche" Übersetzung. / Hier habt ihr ein PPP = "permotos", das zu "servos" gehört. Ich habe es mit einem Relativsatz übersetzt. Gemeint ist, dass die Sklaven "sehr verängstigt" waren.): "Vernachlässigt nicht ("Ne ... neglexeritis! = Prohibitiv - Wer erinnert sich?!) die durch das (von dem) Unglück beunruhigten ( = "sollicitatos", wieder ein PPP zu "equos"; ein Relativsatz wäre hier auch wieder möglich.) Pferde! Geht (= "ite"; Imperativ Pl. von "ire) in den Stall (in + Akk., Frage: wohin?) und kümmert euch um das Vieh! Gerade die besten Sklaven werden ihre Pflicht gut erfüllen, auch wenn (= "etsi") sie (dabei) in äußerste (auch: höchste) Gefahr geraten (statt "kommen") werden ("praestabit" und "veniet" ist jeweils Futur I.). Geht nicht gegen meinen Willen (= "me invito") weg ("Ne ... discesseritis!" / Das ist wieder ein Prohibitiv.), wenn (noch) irgendein ("qui" = "aliqui"; Wer erinnert sich?!) Schamgefühl in euch steckt! (statt: "in euch ist"; auch "..., wenn ihr noch irgendein Schamgefühl habt.") Alle gehorchten (haben gehorcht) - außer dem Sklaven Xanthus, der entflohen ist ("effugit" = Perf., theoretich auch Präs., aber hier nicht), nachdem er ein Pferd geraubt hatte ("equo rapto" = Abl. abs.; hier auch Aktiv statt: " ..., nachdem ein Pferd geraubt worden war" auch eine Übersetzung mit dem Aktiv möglich.).
Calpurnia: Ich habe (im Deutschen hier auch Konj. möglich: "Ich hätte niemals geglaubt, ..."), dass (= AcI) Xanthus (jemals) einen Diebstahl begehen wird ("commissurum esse" = Infinitiv Futur Aktiv von "committere").
Dieser Text war nicht ganz leicht! Übersetzt bitte bis Mittwoch den Rest des Textes (Z. 11 - 21) und wiederholt die beiden letzten Wortschätze (88 und 89)!
Noch ein Hinweis zu Z. 11 f.:
"..., cum ... relicturus esset." Ihr habt hier ein Prädikat, das mit dem Partizip Futur Aktiv gebildet ist. Als Übersetzung schlage ich vor: "er hatte die Absicht" oder auch "er wollte"
Der Text ist wieder nicht ganz einfach, ihr müsste es aber "probieren"!!! Schaut euch die Formen genau an!
Und es geht weiter:
Der Verwalter: Dieser hat das Pferd geraubt, weil ("cum" + Konj.) er das Landgut verlassen wollte. Es gehört sich (Es ist nötig), dass (AcI) du, Herr, mit Strafen jeder (jeglicher) Art gegen den Verbrecher vorgehst. (Der Verwalter möchte also, dass sein Herr den Sklave hart bestraft, denn er sei ja nun mal ein Dieb.)
Der Vater: Halte den Zorn zurück ("retine" = Imperativ), Verwalter! Du wünschst (verlangst), dass (AcI) ich (= "me") durch Zorn ("ira" = Abl.) veranlasst ("adductum" = PPP, gehört zu "me"; man könnte auch einfach sagen "aus Zorn" und "adductum" weglassen) den Dieb bestrafen werde (Infinitiv Futur Aktiv). Aber die Menschlichkeit hält mich (davon) ab: Durch die Menschlichkeit veranlasst (s. o., oder: "Aus Menschlichkeit ...") werde ich Xanthus verschonen ("parcam" = Futur I, "parcere" steht mit dem Dativ = "Xantho"), wenn er zurückkehrt (oder "zurückgekehrt ist"; "redierit" = Futur II, im Deutschen dafür Präsens o. Perfekt). Denn wir wissen, dass (AcI) jeder (= "quemque") sich selbst (= "se ipsum") am meisten liebt. In einem solchen (derartigen) Unglück ist sich (= "sibi") jeder der Nächste, jeder zieht sein Wohl (= "suam salutem") dem Wohl ("saluti" = Dat.) der anderen (= "aliorum") vor. (Calpurnias Vater berücksichtigt also die besondere Situation, er hat Verständnis dafür, dass Xanthus, der eigentlich immer ein zuverlässiger Sklave war (vgl. Calpurnias Zwischenruf Z. 9f.), das Gefahrengebiet aus Angst um sein Leben fluchtartig verlassen hat.)
Calpurnia: Du bist (= "es") gnädig und menschlich, Vater.
Verbessert bitte wieder eure Übersetzung! Ich hoffe, dass ich wieder ein paar Fragen beantworten konnte.
Bis Montag wäre Zeit, ein paar Wortschätze zu wiederholen. Wie wäre es mit 87, 88 und 89?!
Mathematik
Hier stehen nun alle Einträge für die Zeit der Schulschließung.
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Hausaufgabe S. 113/1
ich habe die Lösungen in diese pdf-Datei gemacht.
Vergleiche deine Lösungen mit meinen.
Wir haben am Freitag mit unserem neuen Thema gebrochen-rationale Funktionen angefangen. Dazu haben wir zuerst die indirekte Proportionalität als Einstiegsbeispiel wiederholt. Nun geht es weiter mit dem neuen Funktionen:
Nun habt ihr gebrochen-rationale Funktionen behandelt. nach den Osterferien geht es weiter mit Bruchtermen.
Weitere Links für den Mathematikunterricht der 8. Klasse